Wahn und Wirklichkeit

Dem Entspannten klingelt kein Handy

Vorgestern ging ich zur Arbeit und merkte es erst zu spät. Mein Sakko wog auf der rechten Seite zu wenig.

Ich hatte also mein Smartphone vergessen.

Das stellte eine Weile lang ein Problem dar. In jeder Mikro-Pause greife ich normalerweise nach dem Teil. Was sind die 4 neuen Nachrichten auf Whatsapp? Wie steht der Dax? Ach, ich könnte ja mal auf SPIEGEL Online schauen, ob was passiert ist.

Aber, wie ihr mir vielleicht zustimmt, jede Interaktion mit dem Handy ist keine wirkliche Pause. Sie kostet Zeit und Energie. Ich hatte mir schon öfter vorgenommen digital zu fasten. Es scheiterte immer.

Etwas nur sein zu lassen ist ein schlechter Plan

Kein Wunder: Etwas nur sein zu lassen ist in der Regel ein schlechter Plan. Es entsteht in der Routine ein Vakuum, das bestenfalls nervt. Und üblicherweise füllt man es mit dem, was am leichtesten verfügbar ist. Süßes & Digitales.

Diesmal hatte ich jedoch nichts. Kein Pendler hatte irgendwo eine Zeitung liegen lassen. Langeweile machte sich breit. Und Stress. Ich hatte schlichtweg keine Ahnung, wie mit der Langeweile umzugehen ist.

Das Wesen einer Pause

Nach etwa einer Stunde jedoch wurde es besser. Es hatte etwas von ins kalte Wasser geschmissen zu werden. Irgendwann fängt man an zu schwimmen. Ich fing an das Wesen einer Pause zu akzeptieren: Man tut nichts außer entspannen.

Ich entspannte. Ich trieb im Strom der Zeit mit, ohne mich dagegen zu sperren. Soviel mit anderen Menschen geredet wie an dem Tag, hatte ich schon lange nicht mehr. Das war eine großartige Erfahrung.

Selbstverständlich nahm ich mir vor von jetzt ab das Handy immer zu Hause zu lassen!

Gestern hatte ich das Smartphone natürlich wieder mit.

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markus

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markus