
Der gute Konrad Adenauer war geistig flexibel bis ins hohe Alter. Als er mal wieder seine Meinung änderte, begründete er das so:
Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?
Das europäische Parlament wollte da nicht nachstehen.
Es legte sich vor zwei Jahren folgendermaßen fest:
Europäisches Parlament hält am Prinzip des Spitzenkandidaten fest

Aber vielleicht fürchteten sie schon damals, man würde das als hohle Phrase bürokratischer Politiker abtun. Um diesem Eindruck entschieden zu begegnen, setzte das europäische Parlament auf seiner Website noch einen obendrauf:
Das Parlament ist entschlossen, nur Kandidaten für das Amt des Kommissionspräsidenten zu akzeptieren, die als Spitzenkandidaten ihrer Parteien in den Europawahlkampf gezogen sind.
Na, wenn das mal keine Festlegung war. Hintergrund für die Entscheidung war, die EU müsse demokratischer und transparenter werden. Weg von der Hinterzimmerklüngelei der Regierungschefs!
Demnach kam für die Wahl des Kommissionspräsidenten nur einer der folgenden Spitzenkandidaten in Frage.
Und das europäische Parlament einigte sich schließlich auf…

Ursula von der Leyen