In the long run

Ten years after: Januar 2007

Unter dem Schlagwort Ten Years after mache ich einmal im Monat eine kleine Zeitreise.

Bildquelle Pixabay /Fotograf ThomasWolter

Sie führt mich in die Wirtschafts- und Finanzsparte der FAZ von vor zehn Jahren. Wie sah man damals die Welt? Wie lauteten die Prognosen? Dieser Timewarp verlangt geradezu den Schwerpunkt auf die Finanzkrise zu legen. Mitte 2007 tauchte die damals am Horizont aus. Ursachen waren eine Immobilienblase, viel zu niedrige Zinsen, ganz allgemein eine Liquiditätsschwemme. Obendrauf kamen zu risikofreudige Anleger und Finanzaufsichten, die nicht durchgriffen. Hey, Leute, nein! Wir reden nicht von jetzt. Wir reden von 2007. 

Und zwar vom Januar 2007.

6. Januar 2007 Lichtblick für Lebensversicherte  Der Durchschnitt der Verzinsung aus Garantie und Überschuss steigt 2007 erstmals seit zwölf Jahren wieder. Er erhöht sich von rund 4,2 auf 4,3 Prozent.

Und so ging es mit der Verzinsung weiter…

10. Januar 2007 Das apple Handy ist da Steve jobs präsentiert das allererste iPhone. Die berührungsempfindlichen Bildschirme der Apple-Geräte sollen ganz einfach mit dem Finger gesteuert werden können, betonte er. Apple wolle auf Tasten verzichten. „Wir werden das Telefon neu erfinden“, versprach er. „Wir werden heute Geschichte schreiben“, hatte Jobs bereits zum Auftakt seiner Rede angekündigt.

13. Januar 2007 DAX schließt bei 6700 Punkten. Ein technischer Analyst (damals gab es noch nicht so viele Experten) glaubt an weiter steigende Kurse. 

16. Januar 2007 Die Gaspreise sind seit 2005 um 30 Prozent gestiegen Im Durchschnitt zahlt ein Haushalt in Deutschland inzwischen 1355 Euro im Jahr für das Gas. Ten years after aber nicht mehr. Der durchschnittliche Gasverbrauch liegt bei 12000 kWh. Macht mit diversen Wechselboni 500 Euro im Jahr. Und die Wechselboni weggelassen ungefähr 650 Euro im Jahr. Auch das gehört zur Inflation. Nicht alles wird teurer.

18. Januar 2007 Himmlisch niedrig Die Verbraucherpreise in der Europäischen Währungsunion sind im vergangenen Jahr lediglich um 2,2 Prozent gestiegen. Ten years after beträgt die Inflation im Euroraum 1,8%. Sie liegt also sogar nochmal ein knappes halbes Prozent niedriger. Von himmlisch niedrig spricht trotzdem keiner mehr. Der Narrativ geht diesmal so: Inflation so stark wie seit 2013 nicht mehr 

Fazit für den Januar 2007:

Von der Finanzkrise liest man in der FAZ im Januar 2007 noch nichts.

 

Der nächste Beitrag Die Zeit attackiert unseren persönlichen Schwachpunkt. Unentwegt. erscheint am 2.2.17. Darin geht es um einen Kollegen, der bei seinem persönlichen Schwachpunkt praktisch wehr-und willenlos ist.

Was passiert, wenn eine Fehlentwicklung nur genug Zeit hat, sich zu entfalten?

 

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markus

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markus
Tags: Inflation