Mit SPIEGEL Cover Kinderwunsch geht die Serie in eine neue Runde.
So wird das Thema in der aktuellen Ausgabe des SPIEGEL dargestellt. Wie aber präsentierte DER SPIEGEL das in früheren Ausgaben seit 1970?
In die dreiteilige Überschriftenleiste schaffte es noch folgender Kinderwunsch
11/2016 – Kind statt Karriere Die Rückkehr der Hausfrau
Ach, so. Ja. Ein Staat wünscht nicht. Er nimmt.
Passend dazu das zweite Hauptthema der Ausgabe
16/1975 – Vietnambabys nach USA. Kinderhilfe oder Kinderraub?
Das allererste Bild zum Thema Kinderwunsch und Überalterung stammt aus dem Jahr 1975. Und obwohl die damalige Sicht der Dinge teilweise schräg war, hatte DER SPIEGEL in dem Artikel einen dermaßen treffenden Bericht über die Demografie gebracht, dass alle nachfolgenden überflüssig sind.
Sterben die Deutschen aus? Lautete die Schlagzeile. Die Redaktion mochte nicht daran glauben. Ein Großteil des Artikels arbeitete sich an den Vorzügen einer niedrigeren Fortpflanzungsrate ab. So mussten Schwangere seltener in Notbetten auf dem Flur auf die Entbindung warten. Die Ärzte hatten mehr Zeit. Die Qualität der Kindergärten verbesserte sich. Die Gruppenstärken sanken teilweise auf 20 Kinder zurück. Überhaupt waren Kindergartenplätze nun leichter zu bekommen. Das Pro-Kopf-Einkommen sollte durch den fehlenden Nachwuchs steigen. Ebenso war davon auszugehen, die Umweltbelastung würde sinken. Selbst das Bonner Familienministerium warnte vor „einer großen und ständig wachsenden Zahl“ von Bundesbürgern“, welche den Fortschritt ernsthaft gefährden könnte.
Man machte sich Sorgen über die Zukunft, ja. Über weite Strecken des Artikels beschränkten die sich aber auf die schlechtere Auslastung von Hebammen und Kinderärzten. Was wird aus den Produzenten von Kinderwagen, Babynahrung und Spielzeug?
Es ging erst zum Ende des Bericht an das Eingemachte. 3,8 Millionen Deutsche würden 1985 über 75 Jahre alt sein, der Anteil der unter 14 Jährigen würde unter einem Fünftel liegen. Wo sollte das hinführen, lautete die bange Frage.
Der Futurologe Dr. Hans Georg Graf aus St. Gallen hatte eine Antwort. Die Jüngeren müssten die sozialen Lastesel der Zukunft abgeben.
Manoman.
Das konnten wir bereits alles Mitte der Siebziger Jahre wissen.
Tja, das Thema Retortenbaby kam ziemlich aus der Mode. Das „neueste“ Titelbild datiert aus dem Jahr 2002. ( Es handelt sich um das Cover mit den drei kleinen Babies in der Petrischale.) Und genaugenommen war das auch nur eine Reminiszenz an die ersten Retortendrillinge 1985.
In die dreiteilige Überschriftenleiste schafften es noch folgende Themen
52/2014 – Kindersegen auf Bestellung
35/2017 – Pränatalmedizin – Soll unser Baby leben? Chronik einer Entscheidung
Von Helikopter-Eltern und Wunderkinderwunsch hält DER SPIEGEL über all die Jahrzehnte hinweg nicht viel. In der Kleinkinder-Bildergalerie taucht das erste antiautoritäre Cover 2008 auf. Es gibt zudem aber noch ein halbes Dutzend weiterer SPIEGEL Titelbilder, die auch bei älteren Kinder eine strenge Erziehung für falsch halten.
Tja, liebe Väter, wenn ihr nicht gerade Dustin Hoffmann heißt, sieht das mit eurem Kinderwunsch nicht so gut aus.
Habe ich vielleicht ein thematisch passendes SPIEGEL Titelbild übersehen? Kennt ihr noch weitere? Nur zu! Schreibt mir!
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