Ach, herrje.
Erst vor 5 Tagen veröffentlichte ich einen Beitrag, der sich um Jubiläen auf den Titelbildern des SPIEGEL drehte. Ich lobte darin den SPIEGEL für seine Bescheidenheit.
Sonderlich eitel ist der SPIEGEL nicht. Sie stellen sich selbst bei gerade 4 Ausgaben in den Mittelpunkt. Das macht seit 1970 weniger als 2 Promille aller Ausgaben.
Falls es zu klein ist, und Ihr es nicht erkennt, macht es nix. DER SPIEGEL bringt 10 Jahre später das gleiche Cover zum dritten Mal heraus.
DER SPIEGEL hat inzwischen nachgelegt. So sieht das aktuelle Cover aus:
Warum DER SPIEGEL sich hier eitel von hinten durch die Brust ins Auge gelobt hat, ist nicht so leicht zu erkennen. Wir müssen einen Tick weiter zurückgehen.
Alles startete mit dieser Ausgabe von 1962. Da veröffentlichte DER SPIEGEL einen Artikel, der durch einen analogen Wikileaks-Vorläufer zustande kam. Der Titel lautete BEDINGT ABWEHRBEREIT. Das Fazit war, NATO und Bundeswehr taugen keinen Schuss Pulver. Das gefiel Franz Josef Strauß überhaupt nicht. Der hatte damals den Posten des Verteidigungsministers inne. Schon seit einer Weile nervte ihn DER SPIEGEL, und jetzt sah er eine gute Gelegenheit. Der Tag der Abrechnung war gekommen. Als Türöffner hatte er eine, wie er fand, berechtigte Frage. „Wer war die Informantensau?!“Die Polizei durchsuchte Redaktionsräume, Mitarbeiter wurden verhaftet. Inzwischen ist die Geschichte auch verfilmt.
Auf der Nummer ritt der SPIEGEL noch ein paar mal herum.
Bedingt einsatzbereit: Lassen sie sich nicht von Kafka hypnotisieren. Es geht um die untere Titelleiste. Die Luftwaffe taugt keinen Schuss Pulver, so das Credo.
Bedingt angriffsbereit: Diesmal trifft die Bundeswehr keine Schuld. Das Außenministerium taugt hier keinen Schuss Pulver.
DER SPIEGEL stellt sich damit bei mindestens 7 Ausgaben in den Mittelpunkt. Das erhöht die Quote auf 3-4 Promille.
Und hier geht es zur Hauptseite:
Themenübersicht Spiegel Titelbilder
DER SPIEGEL ist eine der auflagenstärksten deutschen Wochenzeitschriften, und bei den Titelbildern legen sie sich richtig ins Zeug. Die SPIEGEL Cover schafften es sogar schon zu Ausstellungen in Museen. Für sämtliche nachfolgenden Cover liegt das copyright bei DER SPIEGEL
Der nächste Beitrag erscheint am 10.1.17 und heißt:
SPIEGEL Cover: ACHTUNG! Staatsmann am Abzug!
Mit von der Partie:
Und sie alle kandidieren für folgende Auszeichnungen: