Aktualisiert: 30.9.2023
Das aktuelle Spiegelcover zeigt die rosa Zeichnung von zwei Meditierenden im Schneidersitz. Achtsam sitzen sie in Seifenblasen. Die Blase eines Dritten ist jedoch zerplatzt, und nun fällt er mit ausgebreiteten Armen hilflos nach unten. Völlig losgelöst lautet der Titel. So versucht also der Spiegel vor Yoga & Meditation zu warnen. Gründe dafür seien, um eine lange Titelstory, kurz zusammenzufassen:
Wie auch immer. So wird also eine alternative Heilmethode auf dem aktuellen SPIEGEL Cover dargestellt. Wie aber präsentierte DER SPIEGEL das in früheren Ausgaben seit 1970?
Der Typ mit den mittelalterlichen Zeichnungen im Hintergrund hieß Köhnlecher. Er war einer der bekanntesten Heilpraktiker Deutschlands.
Dabei sah es lange Zeit gar nicht danach aus.
Er studierte Finanzwissenschaften. Danach stieg er im Bertelsmann-Konzern steil auf. Im Frühjahr 1970 hatte er einen mäßigen Bekanntheitsgrad erreicht, weil er einer der am besten bezahlten Manager Deutschlands war.
Schließlich, er war bereits Mitte 40, warf ihn sein Pferd ab.
Den Sturz überstand er nur schlecht. Nachdem ihm die Schulmedizin kaum helfen konnte, geriet er an einen Heilpraktiker. Und der peppelte ihn wieder auf. Das beeindruckte Köhnlecher dermaßen, dass er sein altes Leben in die Tonne kloppte. Er sog alles Wissen in sich auf, was er über alternative Heilmethoden finden konnte. Und weil er immer noch ein Macher und Manager war, vermarktete er seine Kenntnisse in Büchern und Talkshows.
Andere Heilpraktiker und zwar solche mit einem geringeren Verkaufserfolg, verteufelten ihn als Wunderheiler.
Kaum ein Kollege, aber viele Kolleginnen schwärmten mir von den segensreichen Wirkungen des Fasten vor. Sie fühlten sich vitaler, sie fühlten sich gereinigt. Ich probierte es also auch mal aus.
Jetzt verstehe ich meine Kollegen besser. Man bekommt Kopfschmerzen. Außerdem verliert man Muskelmasse. Meine Schultern sackten die erste Zeit nach dem Fasten immer kraftlos nach vorne. Gut, als es vorbei war. Darauf einen Döner mit doppelt Fleisch und scharf.
Richtig begeistert die Psychotherapie den SPIEGEL nicht. Er fragt gleich zweimal Was kann die Psychotherapie?!
Nicht viel lautet die unterschwellige Antwort.
Der Spiegel lässt bei alternativen Heilmethoden gern die Blase platzen. Was gefällt euch besser? Die aktuelle Ausgabe oder der Klassiker 28/2010?
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DER SPIEGEL ist eine der auflagenstärksten deutschen Wochenzeitschriften, und bei den Titelbildern legen sie sich richtig ins Zeug. Die SPIEGEL Cover schafften es sogar schon zu Ausstellungen in Museen. Für sämtliche Cover liegt das copyright bei DER SPIEGEL