Heute Abend (21.5.2020) läuft Das Wunder von Bern auf Kabel 1. Der Film wurde 2003 gedreht und kam im selben Jahr in die Kinos. Dort entwickelte er sich zu dem größten deutschen Erfolg. 3,6 Millionen Zuschauer brachten ihn auf Platz 6 der Kino-Charts des Jahres 2003.
Der Film erzählt in einer beeindruckenden Mischung aus reiner Fiktion und der Nachstellung tatsächlicher Begebenheiten einerseits die Geschichte von Deutschlands sensationellem Triumph bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1954. Andrerseits beleuchtet er im zweiten Handlungsstrang eine typische deutsche Nachkriegsfamilie.
Ein Gefühl der Unstimmigkeit beschlich mich jedoch schon 2003 im Kinosaal.
Schauen wir mal.
Die nachfolgende Tabelle basiert komplett auf den Wikipediaeinträgen zu den Filmfiguren und Schauspielern. Chirurgische Genauigkeit legte ich dabei nicht an den Tag. Ich ließ Tages- und Monatsdaten unter den Tisch fallen. Und subtrahierte dann die Jahreszahlen voneinander.
Bei den Filmfiguren: 1954 – Geburtsjahr
Bei den Schauspielern: 2003 – Geburtsjahr
Und los geht’s:
Schauspieler | Alter Filmfigur | eigenes Alter | Differenz |
Peter Franke | 57 | 62 | 5 |
Jo Stock | 35 | 40 | 5 |
Christian Broos | 30 | 34 | 4 |
Holger Dexne | 22 | 28 | 6 |
Sascha Göpel | 25 | 24 | -1 |
Simon Verhoeven | 30 | 31 | 1 |
Knut Hartwick | 34 | 34 | 0 |
Martin Bretschneider | 27 | 29 | 2 |
Gotthard Lange | 28 | 36 | 8 |
Andreas Obering | 37 | 39 | 2 |
Michael Wurst | 29 | 28 | -1 |
Mirko Lang | 17 | 25 | 8 |
Birthe Wolter | 16 | 22 | 6 |
Louis Klamroth | 11 | 14 | 3 |
Durchschnitt | 28,4 | 31,9 | 3,5 |
Nun ergibt sich ein klareres Bild.
Nein, die Schauspieler waren nicht allesamt zu alt besetzt. Zwei der Stars schafften es einen Schnaps jünger zu sein als ihre Rollen. Nämlich Sascha Göpel und Michael Wurst (beide jeweils ein Jahr)
Ansonsten litt die Besetzung aber ganz schön unter Überalterung. Die Schauspieler waren im Schnitt 3,5 Jahre zu alt für ihre Rollen.