Mit SPIEGEL Cover Atemschutz geht die Serie in eine neue Runde.
DER SPIEGEL zeigt auf seinem neuen Cover 20 Maskenträger. Vorbildlich halten sich alle an die vorgeschriebene Trageweise. Wir sehen keine Kinnatmer, keine Maskenverweiger, ja nicht mal einen Fall von Nasen-FKK. Selbst die 5 % der Brillenträger (Frau, rechts, 3. Zeile) schaffen es mühelos keine beschlagenen Gläser zu bekommen. (Wobei die Zahl der Brillenträger im wirklichen Leben abseits von Titelbildern deutlich höher liegt.)
So jedenfalls wird ein Atemschutz in der aktuellen Ausgabe des SPIEGEL dargestellt. Wie aber präsentierte DER SPIEGEL das in früheren Ausgaben seit 1970?
Vor mehr als einem Vierteljahrhundert arbeitete ich noch in der chemischen Industrie. Der Betrieb, in dem ich eingesetzt war, stellte den Rohstoff für Farben her. Das war zunächst ein sehr feuchter Schlamm. Nach etlichen Produktionsschritten wurde er jedoch als knochentrockenes Pulver abgefüllt. Wann immer die Sonne in die Fabrikhalle hineinschien, sahen wir rötlichen oder bläulichen Staub in den Lichtstrahlen tanzen.
Die Firmenleitung stellte uns deshalb Atemschutzmasken zur Verfügung. Jeder Neuling, der nach dem ersten Arbeitstag unter der Dusche stand, musste bloß an sich herunterschauen, um einzusehen, warum es unbedingt notwendig war, die Atemschutzmasken auch zu tragen.
Allerdings trugen tatsächlich nur Rookies Atemschutzmasken. Jeder, der mehr als ein paar Monate in der Produktion auf dem Buckel hatte, wusste, warum es unbedingt notwendig war, die Atemschutzmaske nicht zu tragen.
Die Dinger sind auf Dauer einfach zu unbequem. Sollen sie tatsächlich einen Effekt haben, wird es irgendwann zu kraftraubend durch die Abdichtung zu atmen.
Den Rekord stellte damals ein hochgewachsener zartgliedriger Homosexueller auf. Unverdrossen und ausdauernd wie ein Marathonläufer hatte er drei Monate lang vorschriftsmäßig die Atemschutzmaske auf. Während unsere Lungen bei einer Obduktion ausgesehen hätten wie ein abstraktes rotblaues Kunstwerk, hätte seine wohl rosig frisch gewirkt.
Nach diesem Vierteljahr kam jedoch der Sommer. Der Schweiß konnte unter seiner Atemschutzmaske nicht verdunsten. Und Hautunreinheiten verstärkten sich innerhalb von Tagen.
Ruckzuck kloppte er seine Atemschutzmaske in die Tonne.
Weit weniger beachtet ist eine zweite Funktion des Mundschutzes. Er kann nämlich nicht nur dafür sorgen, sich selbst vor Infektionen zu schützen. Vielmehr bietet er auch die Möglichkeit andere vor den eigenen Keimen zu schützen.
Diese zweite Galerie ist mit 7 Bildern auch nicht einmal halb so groß wie die Erste.
Irgendjemand mit Mundschutz hält halt eine Ampulle in die Kamera.
Ein ähnliches Titelbild könnte beim aktuellen Corona-Virus irgendwann im Frühsommer 2021 auftauchen. Obige SPIEGEL Cover hatten alle eine Ausgabenummer von 18 bis 24.
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DER SPIEGEL ist eine der auflagenstärksten deutschen Wochenzeitschriften, und bei den Titelbildern legen sie sich richtig ins Zeug. Die SPIEGEL Cover schafften es sogar schon zu Ausstellungen in Museen. Für sämtliche Cover liegt das copyright bei DER SPIEGEL