Mit SPIEGEL Cover Spendenaffären geht die Serie in eine neue Runde.
So wird eine Spendenaffäre in der aktuellen Ausgabe dargestellt. Der AfD-Kreisverband Bodensee bekam im Spätsommer 2017 rund 130.000 Euro. Damit es nicht so auffiel, stückelte man die Summe in knapp 20 kleinere Wahlkampfspenden des Pharmaunternehmens PWS PharmaWholeSale. Laut Verwaltungsrat habe der Geschäftsführer die Überweisungen „treuhänderisch für einen Geschäftsfreund“ erledigt.
Wer aber ist dieser ominöse Geschäftsmann? DER SPIEGEL lässt ihn auf seinem Titelbild nur als Kontur erscheinen. Der Tagesspiegel geht einen Schritt weiter.
Und wie stuft man diese 130.000 Euro ein? Wie stehen sie im Vergleich zu den großen Parteispendenaffären der anderen Parteien?
Nun, ja. Alexander Gauland wird sie wohl als Vogelschiss bezeichnen.
Wie aber wurden früher Spendenaffären präsentiert? Diese Reihe zeigt, wie sich Themen ab 1970 hinweg entwickelten. (oder auch nicht.)
Was sagt man dazu?
So eine große Partei und nur 3 Titelbilder mit Spendenaffären?! Sie müssen sich im Großen und Ganzen wirklich an die Regeln gehalten haben!
Vielleicht.
Man kann natürlich auch sagen: Eine Partei mit so großer Vergangenheit und sie haben sich nur dreimal Titelbild-reif erwischen lassen.
Die Spendenaffäre mit dem größten Volumen dürfte die der Friedrich-Ebert-Stiftung sein. Einige Millionen, wie viel kam nie heraus, vermutlich aber um die 20 Millionen, flossen nach Israel. Zu einer anderen Stiftung. Der Fritz-Naphtali-Stiftung. Dort blieb es jedoch nicht lange. Es wurde in die Schweiz transferiert. Und von dort strömten die Moneten schließlich zur SPD.
Zufälligerweise immer vor wichtigen Wahlen.
Ich fügte am Ende der Galerie noch 3 weitere Titelbilder an. Sie betreffen nicht mehr die SPD alleine, sondern die Groko. Und damit rückt auch die nächste große Partei mit fast reiner Weste ins Visier.
Äh. Nein. Es ist bei der Union mit 3 Bildern nicht getan…
Kohl hat hier seinen großen Auftritt als Serienstar. Er kommt auf insgesamt 4 verschiedene Spendenaffären.
Am schwersten wiegt natürlich die Episode mit den schwarzen Kassen. Kohls Mitarbeiter hatten schwarze Kassen bereits seit den Siebzigern geführt. Im Nachhinein verwundert es eher, wie lange es dauerte, bis jemand dahinterkam. Die genaue Höhe der Spenden wurde nie ermittelt. Man geht aber davon aus, sie belaufen sich auf etwa eine Fünftel Milliarde Euro.
Inklusiv Untertiteln schafft es die Episode um die schwarzen Kassen auf fette elf Cover. Darauf habt ihr mein Ehrenwort.
Hey, Leute, ihr braucht doch auf Aktiengewinne keine Abgeltungssteuer zahlen!
Ihr braucht bloß die Steuerbefreiung nach §6b des Einkommenssteuergesetzes für volkswirtschaftlich förderungswürdige Reinvestitionen zu beantragen.
Na, ja, okay. Und wenn ihr dann den Typen, die über diesen Antrag entscheiden, ein paar gutdotierte Beratungshonorare zusteckt, ist das vielleicht auch kein Fehler.
Zumindest so lange nicht, bis irgendein übereifriger Steuerfahnder Lunte riecht Danach führte die Lunte den Steuerfahnder, er hieß Klaus Förster, auf einem langen und beschwerlichen Weg zu einem bestimmten Schließfach der Dresdner Bank. Ein Kassenbuch befand sich in dem Fach. Aufgelistet wurden das Who is Who des Bundestags. Natürlich eine Menge FDP-Leute. Friderich, Walter Scheel und Otto Graf Lambsdorff. Franz-Josef-Strauß von der CSU. Bundesfinanzminister Hans Matthöfer von der SPD durfte auch nicht leer ausgehen.
Kohl war natürlich sowieso mit von der Partie.
Alles in allem belief sich die Summe auf etwa 2,5 Millionen Mark. Ob das wirklich die kompletten Spenden waren, konnte leider nicht geklärt werden. Alle Spendenempfänger hatten ein erstaunlich schlechtes Gedächtnis.
Zum Glück müssen Machtmenschen Regeln nicht immer brechen…
manchmal langt es auch einfach nur sie zu ändern.
Keiner der Spendenempfänger musste ins Gefängnis. Auch nicht Lambsdorff. Und der steckte am tiefsten in der Flick-Spendenaffäre drin.
Habe ich vielleicht ein thematisch passendes SPIEGEL Titelbild übersehen? Kennt ihr noch weitere? Nur zu! Schreibt mir!
Und hier geht es zur Hauptseite:
Themenübersicht Spiegel Titelbilder
DER SPIEGEL ist eine der auflagenstärksten deutschen Wochenzeitschriften, und bei den Titelbildern legen sie sich richtig ins Zeug. Die SPIEGEL Cover schafften es sogar schon zu Ausstellungen in Museen. Für sämtliche Cover liegt das copyright bei DER SPIEGEL