Auch wenn inzwischen für den Bund das Geld vom Himmel regnet, können die Regierungsparteien vor der Bundestagswahl nicht jeder Alterskohorte gleich viel Honig ums Maul schmieren. Wir schauen deshalb, bei welcher Wählergruppe es sich für die Parteien besonders lohnt, Zugeständnisse zu machen.
Statista schaut im ersten Diagramm nur auf die Wahlberechtigten, aufgeschlüsselt nach Alter. Sie liefern damit wichtige erste Informationen, die aber für sich genommen keine Aussagekraft haben. Wahlberechtigte sind schließlich noch keine Wähler.
Allerdings deutet sich schon hier an, wer vermutlich keinen großen Einfluss auf die nächste Regierungsbildung haben wird. Es scheinen die Kohorten der unter 50-jährigen zu sein.
Um die Wähler nach Alter unterteilt besser einschätzen zu können, braucht es eine zweite Größe: Die Wahlbeteiligung. Hier liefert uns das Demografieportal das nötige Diagramm.
Ihr erkennt den allgemeinen Trend vermutlich auf den ersten Blick: Die Wahlbeteiligung ebbt seit mehr als 4 Jahrzehnten kontinuierlich ab.
Ein zweiter Umstand sticht ebenfalls ins Auge: Die Quote der Nichtwähler ist bei den unter 50-Jährigen deutlich stärker ausgeprägt als bei den älteren Wahlberechtigten.
So. Wir haben jetzt die beiden nötigen Informationen Wahlberechtigte und Wahlbeteiligung nach Alter. Dann können wir das nach Altersgruppen differenziert miteinander mal multiplizieren…
Das sieht nicht gut aus.
Nachdem ich die beiden vorangegangenen Diagramme kombiniert habe, komme ich nicht umhin zu bemerken; die drei größten Balken gehören den 3 ältesten Kohorten. Ich habe zur Verdeutlichung diese drei Gruppen zusammengefasst und lasse sie in einem leckeren Kuchendiagramm gegen alle anderen Altersgruppen antreten.
Na, das macht es auch nicht besser. Wie Ihr seht, werden die über 50-Jährigen schätzungsweise 60 % der Stimmen ausmachen. Und damit ist es ganz klar. Dieser Wählergruppe wird die Wahl entscheiden. Dieser Wählergruppe muss die Politik um den Bart gehen.
Was meint Ihr dazu? Das würde mich interessieren! Schreibt Eure Gedanken doch einfach in die ⇓Kommentar-Box unten ⇓ rein!
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Altersverteilung sagt ja da nicht viel aus, gibt halt junge und alte Reiche/Arme.
Vielleicht eher Lobbyvereine gegen echte NGO`s (also nicht die, die sich so nennen, dann aber von Konzernen oder "Philantropen" finanziert werden).
Z.B. Soros seine Konstruktionen, werden zwar als NGO´s beworben, sind aber wohl klar ersichtlich keine.
Die Tech-Konzerne haben wohl dies Jahr alleine 96 Mio. für Lobbyismus ausgegeben (Europa). Die nächst kleineren Summen kommen dann von Auto, Pharma und Finanzen. In Brüssel schleimen wohl ständig 70.000 Lobbyisten da rum. Denke, die wenigsten sind da für sagen wir mal Interessen der Allgemeinheit unterwegs.
Ein Pharma- oder Finanzlobbyist ist dort kaum für meine oder Deine Interessen unterwegs. Einer von greenpeace oder BUND wohl schon eher.
Vielleicht kann man da sogar Interessantes herauslesen, wenn man das mal aufdröselt und grafisch sichtbar machen kann.
Z.B. Steigerung der Lobbyausgaben der Finanzwirtschaft und Abstieg der gesetzlichen Rente.
Mir fallen da zwei Sprüche ein, die, wenn man mal in sich geht, 100 % stimmen. Sagt mir jedenfalls meine Lebenserfahrung:
Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing.
Geld regiert die Welt.
Gruß ThinMan
Was haben denn nun z.B. Sozial- Umweltorganisationen so zur Verfügung.
Habe da oben einen fatalen Fehler gemacht, Konzerne und "Philantropen" sind natürlich keine Regierungen, gelten dann eindeutig als NGO. NGO oder nicht, ist Quatsch von mir, sorry.
Vergleich zwischen Lobbyorganisationen die von Einzelinteressen finanziert sind und solchen , die Allgemeininteressen vertreten und breitflächig finanziert werden, macht da eher Sinn.
Ist schon spät,werde das nächste mal sorgfältiger formulieren und vorher besser nachdenken.
ThinMan
Ja, Fehler passieren schnell. Ich hatte auch von Gini-Koeffizienten schreiben wollen, und dann wurde daraus Gina-koeffizienten. Habe wohl in meiner Jugend die falschen Filme geguckt. Wäre vielleicht eine Möglichkeit die Bilanzsumme großer Unternehmen mit der Inflationsrate abzugleichen. Ich behalte es im Hinterkopf
Hallo!
Allein dieses Fass aufzumachen, trägt ja wieder ein Stück zu einer Spaltung bei, die gar keine wäre, wenn man das Reichtums-/Armutsverhältnis mal in Diagrammen darstellen würde.
Wenn es dann noch gelingen würde, die politische Einflussnahme der beteiligten "Gruppen" sichtbar zu machen, wären sich sich alte wie junge Bürger (egal in welchem Zahlenverhältnis zueinander) vollkommen einig, was hier politisch geändert werden müßte.
Wenn es noch eine Partei gäbe, die das auch wirklich angehen würde, kann man bestimmt auch mal wieder Licht am Ende sehen. Manche würde ev. sogar das Wort Hoffnung verwenden.
Ich bin nur einer der Durschnittsbürger, gehöre also nur zur poitisch wirksamen Minderheit, der 90 %.
ThinMan
Hallo Thinman, danke für deinen Kommentar.
Das habe ich schon seit einer Weile im Hinterkopf. Wahrscheinlich werde ich dazu etwas über die Gina-Koeffizienten bringen. Oder dachtest du konkret die Reichtumsverteilung aufgetragen über das Alter?