Aktualisiert: 13.7.2023
Es kommt nicht oft vor, dass ich ins Kino gehe und eine wirklich neue großartige Idee sehe.
Aber 1993 war es wieder soweit. Ich tat mir Und täglich grüßt das Murmeltier an. So einen Handlungsverlauf hatte ich noch nicht gesehen. Ein frustrierter Wettermoderator gerät in eine Zeitschleife…
…und muss einen frustrierenden Tag immer wieder durchleben. Und so unbefriedigend das für den Wettermann war, so ergreifend war es für mich. Den halben Film lang hatte ich eine Gänsehaut.
Es ging anscheinend vielen Leuten so. Nach dem Murmeltiertag entstand eine ellenlange Liste ähnlicher Filme, die allesamt die Zeitschleife banden.
Heute aber befassen wir uns nur mit einem einzigen Loop…
Heute aber befassen wir uns mit einer einzigen gruseligen Zeitschleifen und zwar mit…
Es dauerte eine ganze Weile. Aber hier haben wir die erste kollektive Zeitschleife! Schluss mit frustrierten Einzelgängern, die sich von der Gesellschaft unverstanden fühlen! In diesem Amerika muss jeder den Loop durchleben.
Selbsthilfegruppen bilden sich, die regelmäßig, und zwar jeden 17. April 2017, Treffen abhalten. Dort können sie sich gegenseitig ihr Herz ausschütten, wie monoton es doch ist, ständig den gleichen Tag erleben zu müssen.
Karl Lybeck nimmt es über Jahrhunderte hinweg hin, am 17. April einzuschlafen und am nächsten Tag am 17. April auch wieder aufzuwachen. Routine ist gut. Feste Abläufe schaffen Sicherheit.
Dann aber lernt er eine Frau kennen, und alles geht den Bach runter. Plötzlich beginnt sich Karl Fragen zu stellen. Warum beendet die Regierung diesen Loop denn nie? Was passiert eigentlich, wenn man am 17. April beschließt, nicht einzuschlafen?
Nun, wenn man die Nacht auf den 18. April durchmacht, durchbricht man tatsächlich diese Zeitschleife. Karl gelangt so in das, was Mellick Neverday nennt. Die hinter dem Loop liegende seltsame Dystopie muss einem aber auch nicht unbedingt gefallen. Vielleicht sollte man doch besser brav zu Bett gehen, die Äuglein schließen, einschlafen, und reumütig in die vertraute Arme der Zeitschleife zurückkehren.
Neverday erschien leider nur auf Englisch, und der Roman umfasst knapp 120 Seiten. (Was für Mellick-Verhältnisse schon ziemlich lang ist. Mit Stephen-King-artigen Epen, die nach 120 Seiten die Einleitung endlich abgeschlossen haben, hat es Carlton nicht so)
Es fällt schwer ein Werk von Carlton Mellick III vorzustellen und den Schriftsteller zu ignorieren. Der Typ kommt fast so seltsam um die Ecke wie die meisten seiner Bücher.
Mit dem Schreiben hält er es ein wenig wie die meisten Fleischfresser, die 90 % ihrer Zeit ja auch astreine Vegetarier sind. Carlton Mellick III verfasst die meiste Zeit des Jahres überhaupt keine Literatur.
Aber wenn ihn die Muße überkommt, setzt er sich an den PC und hämmert innerhalb weniger Tage und praktisch am Stück schreibend gleich einen ganzen Roman heraus. Mellick kommt so auf eine Liste von inzwischen 68 Romane. Die meisten fallen in ein Genre namens Bizarro-Fiction, manchmal auch Bizarro-Horror genannt. (Und das er fast im Alleingang erfunden hat) Typische Titel seiner Romane lauten zum Beispiel:
Kurz zusammengefasst: Wem Naked Lunch gefallen hat, kommt bei Carlton Mellick III voll auf seine Kosten
Und hier sind die übrigen Zeitschleifen katalogisiert:
Ihr kennt noch weitere Filme mit Zeitschleifen?? Das würde mich interessieren! Schreibt sie doch einfach in die ⇓Kommentar-Box unten⇓ rein!