Politik

Ägypten führt Pyramiden-Jahr ein

Lange Zeit galten die Pyramiden von Gizeh als der Nationalstolz von Ägypten. Der geniale Architekt Imhotep ersann sie. Und Abertausende nicht so geniale Sklaven mussten sie danach in langen Jahren der Arbeit errichten. Aber die die ganze Plackerei hatte sich gelohnt. Jetzt nicht gerade für die Sklaven. Aber für Millionen von Reisenden dienten sie als Anziehungspunkt und Photomotiv.

Doch wie das mit dem Zahn der Zeit nun mal so ist. Er verschont weder Mensch noch Weltwunder. Die goldenen Spitzen gingen verloren, den schönen feinen Kalkstein sieht man nur noch vereinzelt an der Chephren-Pyramide. Alles bröselt und zerfällt.   

Wie sollte man sich dem nur entgegenstellen?

Eine ganze Weile lang stand Präsident as-Sisi wie der Ochs vor der Pyramide. Diese Weltwunder brauchten Menschen, die sich um sie kümerten! Doch woher nur das viele benötigte Geld dafür nehmen? Und wer hat schon Lust so altes Zeug zu pflegen.

Dann tauchte in die Deutschland die Debatte um das Pflichtjahr auf. Die Deutschen haben nämlich auch eine Pyramide, die gehegt und gepflegt werden muss: Ihre Alters-Pyramide. Der geniale Demagoge as-Sisi fand einen guten Erklärbär:

Bei der Arbeit mit anderen jungen Menschen hätten diese die Gelegenheit ihre soziale Blase zu verlassen!

  • Das prägt den Charakter
  • erweitert den Horizont
  • schafft gesellschaftlichen Zusammenhang
  • ach, so, ja. Und billiger wird es auch.

Besonders stolz ist as-Sisi auf die Freiheit, die das von ihm erdachte System den Skla, äh, jungen Erwachsenen bietet. Niemand von ihnen ist gezwungen an der Cheops-Pyramide zu schuften. Sie können auch die Mykerios-Pyramide, die Chephren-Pyramide, oder eine dieser putzigen Baby-Pyramiden, die da in der Nähe rumstehen, pflegen.

markus

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