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Das sind die beiden schlechtesten Ideen von Zeitreisenden

Kaum gelangen Zeitreisende in die Vergangenheit, wollen sie auch schon das große Rad drehen. Wir stellen die 2 schlechtesten Ideen von Zeitreisenden vor

Was passiert eigentlich, wenn ein Zeitreisender versucht die Geschichte zu ändern?

Routinierte Science-Fiction Leser wissen es schon lange. Die Vergangenheit muss man wie ein rohes Ei behandeln! Am besten sollte das Handeln des Zeitreisenden überhaupt keine Konsequenzen haben. Also, zerbrecht keine Teller. Auch euren Großvater umzubringen, ist keine gute Idee! (siehe das Großvaterparadoxon) denn die Vergangenheit ist wie der Lauf einer Waffe. Und sie zielt auf unser aller Gegenwart.

Leider wissen die meisten Protagonisten von Zeitreiseroman nicht, wie heikel ihre Situation für uns alle ist. Sie kommen deshalb auf ziemlich dumme Ideen.

Wir befassen uns heute mit den 2 schlechtesten Ideen von Zeitreisenden

Der Anschlag von Stephen King
Flug 39 von Phillip P. Peterson
Replay – das zweite Spiel von Ken Grimwood

Der Anschlag

(Der Anschlag – Hier in der Verfilmung von J.J.Abrams)

Die meisten Zeitreisenden benutzen hochglänzende Hightech Ungeheuer, um in die Vergangenheit zu gelangen. Stephen King verzichtet darauf. Bei ihm befindet sich eine Raumzeitanomalie einfach so in einer Vorratskammer. Betritt man sie, gelangt man in das Amerika von 1958.

Dabei ist die Raumzeitanomalie keine Einbahnstraße. Sie führt Jake Epping, den Protagonisten von Der Anschlag, auch wieder zurück in die Gegenwart. Diese Möglichkeit nutzen Jake und sein Kumpel Al, wann immer ihnen der Sinn danach steht.

Keine Zeitschleifen im klassischen Sinne, aber nah dran.

Irgendwann kommt Al auf etwas, was er für einen ziemlich guten Einfall hält. Schluss mit dem hedonistischen Rumgehänge in 1958! Sie werden etwas Gutes, etwas Großartiges tun!

Sie werden Lee Harvey Oswalds Attentat auf John F Kennedy im November 1963 verhindern. Man, was könnte die Menschheit im Allgemeinen und Amerikaner im Besonderen von einer weiteren Amtsperiode Kennedys profitieren! Vorbereitungszeit haben sie schließlich mehr als genug.

Leider erkrankt der einfallsreiche Al. Und die Ausführung bleibt an Jake hängen, der etwas auf die harte Tour lernen muss:

Der Fluss der Zeit ist auch nur wie ein Mensch. Unglaublich zäh, und kleine Veränderungen erfordern lediglich einen kleinen Kraftakt. Bei großen Veränderungen sieht die Sache natürlich anders aus. Jack braucht etliche Restarts und büßt bei dem Versuch einen Großteil seiner Gesundheit ein. Jedoch gelingt es ihm Oswald aufzuhalten!

Nun sollte eigentlich eine strahlende bessere Zukunft beginnen.

Das einzige, was allerdings strahlt, als Jake in das Amerika der Gegenwart zurückkehrt, ist leider nur die Strahlung vergangener Atombomben Abwürfe. Offensichtlich führte Kennedys Weiterleben zu einem Atomkrieg.

Nun, ja. Willkommen in der Post Apokalypse.

Flug 39 von Phillip P. Peterson

Bei Philipp P. Peterson, der Luft- und Raumfahrttechnik studiert hat, ist es mit einer Rumpelkammer als Zeitmaschine nicht getan. Die Forscher seines Romans benutzen gleich ein ganzes Großraumflugzeug als Zeitmaschine.

Dummerweise befinden sich auch ein paar Friedensaktivisten mit an Bord. Und die haben sich einen raffinierten Plan ausgedacht, den Lauf der Geschichte zu verbessern. Man, was könnte die Menschheit im Allgemeinen und die Deutschen im Besonderen von einem frühzeitigen Tod Adolfs Hitlers profitieren! Es gelingt ihnen Georg Elser zu einer klitzekleinen Änderung seines Plans zu überreden.

In diesem Zeitstrang wird seine selbstgebaute Bombe im Münchener Bürgerbräukeller eine Viertelstunde früher hochgehen. Sie wird Adolf Hitler töten. Und sie wird so den Zweiten Weltkrieg verhindern.

Leider funktioniert die Nummer überhaupt nicht nachhaltig.

Als der unglaublich schneidige Kapitän des Großraumflugzeugs in die Gegenwart zurückfliegt, muss auch ein so erfahrener Mann, wie er erstmal verdutzt gucken. Wo bleibt das Funkfeuer? Wo sind die ganzen Städte hin? Was sind das eigentlich für riesige schwarze Glaskrater überall?

Der Crew dämmert es erst nach einer Weile. Durch das erfolgreiche Attentat auf Adolf Hitler konnte der 2. Weltkrieg nur verschoben werden. Und Prokrastination ist auch bei Zeitreisen eine üble Sache, die mit Zins und Zinseszins zurückgezahlt werden muss.

Offensichtlich führte also auch Hitlers verfrühtes Ableben zu einem Atomkrieg.

Replay – das zweite Spiel von Ken Grimwood

Kommen wir zum Schluss zu einer meiner Lieblings-Zeitschleifen:

Replay, das zweite Spiel von Ken Grimmwood. Jeff Winston gelangt nach seinem Herzinfarkt immer wieder in den Sommer des Jahres 1963. Natürlich kommt auch Jeff auf den einen großen Gedanken. Gedanken. Man, vielleicht sollte ich mit meiner zweiten Chance ein bisschen mehr anfangen, als nur Pferdewetten zu gewinnen?

Jeff versucht also ebenfalls Lee Harvey Oswald zu stoppen. Im Gegensatz zu Stephen Kings Jake Epping läuft diese Nummer völlig unpretentiös ab. Jake gibt den Sicherheitsbehörden einen entscheidenden Hinweis. Und die nehmen Oswald schon Tage vor dem Attentat fest. Nur bringt das bedauerlicherweise gar nichts.

Irgendein anderer Typ erschießt dann halt John F. Kennedy.

Apropos Zeitschleife! Und hier geht es übrigens zu meiner allerersten Webstory…

Die zehn ältesten Zeitschleifen

Das Fazit

Leute, wenn ihr irgendwann einmal eine Zeitreise macht, bitte, bitte: versucht nicht Kennedy zu retten oder Hitler zu töten! Das ist ein ganz übler Eingriff in das zerbrechliche Raumzeitkontinuum und kann wirklich schlimm enden!

Was meint Ihr dazu? Kennt ihr noch weitere wirklich schlechte Einfälle von Zeitreisenden? Das würde mich interessieren! Schreibt Eure Gedanken doch einfach in die Kommentar-Box unten ⇓ rein!

markus

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markus
Tags: Film