Dies und das

Schwarzfahren für schöne Frauen

Wer öfter mit dem Rhein-Main-Verkehrsverband fährt, kennt die Prozedur.

An zwei bis drei Eingängen des Abteils steigen Kontrolleure ein. Sie stehen so unauffällig wie möglich rum. Bis der Zug anfährt. Und dann geht es auch schon los. „Guten Tag. Fahrscheinkontrolle. Bitte zeigen sie ihren Fahrtausweis.“

Der ideale S-Bahn-Surfer bleibt locker. Auch wenn die Welle mal gegen ihn läuft. Bildquelle Pixabay Fotograf 3dman_eu

Immer wieder erwischen sie Personen, die schwarzfahren. Obwohl die Aufnahme der Personalien so geschäftsmäßig wie möglich von statten geht, ist es doch ein peinlicher Moment. Von den 60 Euro Bußgeld ganz zu schweigen.  

Das muss doch nicht sein!

Lest hier die besten Strategien, wie sich die Risiken von Schwarzfahren minimieren lassen.

Heute mit der Episode:

Schwarzfahren für schöne Frauen 

Die Waffen einer Frau

Schwarzfahren für schöne Frauen

Okay, sie machte was her. Blondierte Haare, ein hübsches geschminktes Gesicht, und ein Dekollete´ zum hineinfallen. Während sie eine WhatsApp Nachricht nach der anderen raushaute, kaute sie mit ausdruckslosem Gesicht Kaugummi. Sie tat das trotz künstlicher Fingernägel verdammt schnell. Ansonsten ignorierte sie alles außerhalb des Randes ihres iPhones.

Deshalb bemerkte sie den Kontrolleur auch erst, als er direkt vor ihr stand. „Guten Tag, ihre Fahrkarten, bitte.“

Sie sah zu ihm auf. Es handelte sich um einen Kontrolleur der Schmerbauch-Fraktion. Alt, dick und hässlich. Die beiden kontrastierten gut.

Sie griff in ihre Handtasche, zog ihre Brieftausche heraus. Nachdem sie sie geöffnet hatte, lächelte sie ihn strahlend an. Schöner fremder Mann! „Oh, nein! Ich habe vergessen, die Monatskarte rein zu stecken! Das passiert mir sonst nie! Können sie mir noch mal verzeihen?!“ Du meine Güte! Die hatte aber auch ein Hundert watt-Lächeln drauf.

„Na, ja, dann will ich diesmal noch ein Auge zudrücken. Das nächste mal denken sie aber bitte daran.“

„Natürlich!“ Obwohl sie im hinreißenden Modus blieb, bekam ihr Gesicht wieder diesen leeren Ausdruck. Sie wartete darauf, dass der Schmerbauch sich verzog.

Einige Sekunden lang tat sich nichts. Dem Kontrolleur wurde es immer unangenehmer. „Na, dann will ich mal weiter kontrollieren.“ brummte er. Verdattert wandte er sich zur linken Sitzgruppe um.

Ihr Gesicht verlor das letzte bisschen Mimik. Sie hob das iPhone hoch und alles, was sich nun noch bewegte, waren ihre Kolibri-Finger.   

markus

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