Veröffentlichung: 31. Oktober 2022
Statista veröffentlichte vor kurzem diese interessante Infografik.
Sie zeigt die Pro-Kopfinvestitionen in die Bahninfrastruktur. Für den Vergleich wurden ein Dutzend europäischer Länder herangezogen. Luxemburg erreichte dabei mit gut 600 € pro Kopf den ersten Platz. Und überraschender Letzter in diesem Vergleich ist Frankreich mit gerade einmal 45 € pro Kopf.
Doch wie kann man den oberen Chart aus einer zweiten Perspektive heraus beurteilen?
Ein vernünftiges zweites Kriterium ist vielleicht der Ticketpreis. Eine geringe Pro-Kopf-Investition wie bei der Deutschen Bahn lässt sich zum Beispiel durch einen geringen Fahrtpreis rechtfertigen. Aufwand & Ertrag stünden dann in einem ausgeglichenen Verhältnis. Nur ist dem auch so?
Schauen wir mal.
Wir sehen hier eine gekürzte Tabelle. Die ursprüngliche Infografik von Statista umfasste ganze 40 Staaten. Ich übernahm der Übersichtlichkeit halber nur jene 12 Staaten in den neuen Chart, die auch in der ersten Rangliste aufgetaucht waren. Diese Tabelle stammt aus dem Jahr 2019 und normiert den Ticketpreis auf die gefahrene Meile.
Was fällt auf?
Zunächst einmal scheint das Preisleistungsverhältnis für die Deutsche Bahn akzeptabel zu sein. 4.-Letzter in der oberen Tabelle, 3.-Letzter bei den Ticketpreisen. Nicht schön, aber das geht so weit in Ordnung.
Frankreich ist vom Preisleistungsverhältnis der Allerletzte. Eine Investition in die Schiene findet kaum statt, dafür verlangen sie tatsächlich ein mittleres Fahrtpreis-Niveau.
Tatsächlich die Luxemburger. Sie haben den mit Abstand geringsten Fahrtpreis pro Meile und dafür auch noch die mit Abstand höchsten Pro-Kopf-Investitionen. Wie das zusammenpasst? Nun, die Liste der Länder nach Vermögensverteilung gibt einen kleinen Hinweis. Die Luxemburger sind mit die reichsten Bürger der Welt. Ihr Staat kann die Bahn deshalb leichter als andere Länder mit Steuermittel subventionieren.
Was meint Ihr dazu? Das würde mich interessieren! Schreibt Eure Gedanken doch einfach in die ⇓Kommentar-Box unten ⇓ rein!