Finanzen

Griechenlands Staatsverschuldung – Funfact zum „Freedomday“

Griechenland wurde bei 147% Staatsverschuldung gerettet. Bei welcher Staatsverschuldung verzichtet die EU nun auf den Überwachungsrahmen?

Veröffentlichung: 23. August 2022

2010 musste Griechenland mit sehr viel Geld bei einer Staatsverschuldung von 147 % gerettet werden. Und bei welcher Staatsverschuldung verzichtet nun 12 Jahre später die EU auf ihren sogenannten „verstärkten Überwachungsrahmen?“

Chart 1: Griechische Staatsverschuldung in % BIP

Mehr Infografiken gibt es bei Statista.com

Oh! Die griechische Staatsverschuldung lag 2010 bei 147,5% das BIP. Ein Wert bei dem die EU und der IWF vermuteten, Griechenland könnte ein Staatsbankrott erleiden, sollte nicht sofort, massiv (und verbotenerweise) Hilfe geleistet werden.

Inzwischen haben sich die griechischen Staatsfinanzen so weit verbessert, dass die Europäische Union glaubt, ihre verstärkte Kontrolle aufgeben zu können. Schauen wir auf die aktuelle Staatsverschuldung Griechenlands. Sie liegt tatsächlich bei knapp 200%.

Kurz gesagt: 147 % waren 2010 so ein schlechter Wert, dass Griechenland gerettet werden musste.

Und 2020 sind 199 % ein so guter Wert, dass Griechenland aus dem Überwachungsrahmen entlassen werden kann. Hm.

Chart 2 – Griechische Staatsverschuldung in €

Mehr Infografiken gibt es bei Statista.com

Kein grundsätzlich anderes Bild ergibt sich bei der griechischen Staatsverschuldung in Euro. Kann auch gar nicht der Fall sein, weil das Wirtschaftswachstum der Griechen die letzten Jahre keine Bäume ausriss.

2010, dem Jahr der konzertierten Griechenland-Rettung, betrugen ihre Staatsschulden 330 Milliarden.

2022, dem Jahr, in dem keine verstärkte Überwachung mehr nötig ist, beträgt sie 364 Milliarden…

Der Grund für den offensichtlichen Widerspruch ist natürlich bei der EZB zu suchen. Mit ihren Niedrigzinsphasen und Nullzinsphasen machte sie den griechischen Schuldendienst überhaupt erst handhabbar. So schwankte z.b. die Rendite zehnjähriger griechischer Staatsanleihen 2019 bis 2021 gerade einmal um die 1,5 %. Was für ein trauriger Witz.

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markus

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markus
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