In the long run

Die Grundrente: Heil versus Heinlein

Hubertus Heil Bildquelle Wikipedia

Manchmal muss man Grundsätze auch neu denken, um frischen Wind in ein Thema zu bekommen. Arbeitsminister Heil ist so ein Mann. Bis vor ein paar Jahren galt noch ein ehernes Prinzip bei der gesetzlichen Rente. Deine Rente entwickelt sich entsprechend Deinen Einzahlungen. Erarbeitete jemand nur die Hälfte Deiner Entgeltpunkte, bekam er auch nur die Hälfte Deiner Rente. Deine Leistung muss sich auch lohnen

Nun dreht der Arbeitsminister den Spieß um.

Heils Grundrente besticht durch ihre Großzügigkeit. Drei bis vier Millionen Geringverdiener sollen mehr Rente überwiesen bekommen. Im Extremfall können das auch schon mal 447 Euro monatlich mehr sein. Auch die Leistung der Geringverdiener muss sich lohnen!

„Sehr viele Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, landen wegen ihrer niedrigen Löhne als Rentner in der Grundsicherung. Das will ich ändern“, erklärte Hubertus der Bild. „Jemand, der Jahrzehnte lang hart gearbeitet hat, hat das Recht, deutlich mehr zu bekommen als jemand, der nicht gearbeitet hat.“

R – E – S – P – E – C – T

Dann nach einer kleinen Kunstpause kommt er zur Schlusspointe“Das ist eine Frage des Respekts vor Lebensleistung.“

Und? Was hält Robert A. Heinlein von Heils Grundrente?

Na, ja, der Beitrag läuft nicht umsonst unter dem Schlagwort

Bleib locker: Das Gegenteil ist auch richtig.

Bildquelle Pixabay Fotograf Geralt
Meinungen gibt es wie Sand am Meer.

Und die richtige erkennt man daran, dass sie von demjenigen mit der größten Weitsicht kommt. Schauen wir uns also an, was der Science Fiction Autor Robert A. Heinlein dazu zu sagen hatte:

Ein guter Start in den zweiten Teil des Beitrags ist wohl das bekannteste Zitat von Robert A. Heinlein:

There ain’t no such thing as a free lunch

Robert A. Heinlein Bildquelle Wikipedia

Das hat der gute Heinlein ein bisschen gedrechselt formuliert. Gemeint ist schlicht: Es gibt nichts umsonst. Des einen Gewinn ist des anderen Verlust.

Die doppelte Verneinung lief sich denn auch irgendwann tot, so dass es mit There is no free lunch eine weitere gebräuchliche Version des Zitats gibt.

In unserem Fall bedeutet es, Heils Grundrente ist nur für Geringverdiener ein Free Lunch. Für Steuerzahler, das magische Füllhorn jeder Bundesregierung, ergibt sich schlicht das entgegengesetzte Bild. Der Prognose des Arbeitsministers nach kostet seine Grundrente einen mittleren einstelligen Milliardenbetrag. Seien wir konservativ und nehmen diese politische Behauptung mal 2. Wir kommen so auf pi mal Daumen 10 Milliarden Euro Kosten pro Jahr für Heils Grundrente.

Hätten wir eine auch nur annähernd normale Steuerbelastung könnte ich mich mit Heils Grundrente unter Bauchschmerzen arrangieren. Aber die liegt bereits auf hohem Wert: Nur Belgien schröpft seine Steuerzahler noch stärker als Deutschland

 

R – E – S – P – E – C – T

So können wir nach einer kleinen Kunstpause zur Schlusspointe kommen. Heils Grundrente muss verhindert werden. „Das ist eine Frage des Respekts vor der Leistung der Steuerzahler.“

markus

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markus