Finanzen

Mehr gemein als nützlich: Finanzämter irrlichtern bei Anträgen auf Gemeinnützigkeit

Gemeinnützigkeit ist richtig gut für die Brieftasche.

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Hat ein Verein den Status der Gemeinnützigkeit vom Finanzamt genehmigt bekommen, öffnen sich die Geldschleusen. Geldgeber können ihre Spenden nämlich nur dann von der Steuer absetzen.

Klingt super! Wie schaffe ich es den Status der Gemeinnützigkeit zu bekommen?!

Du musst einen Antrag bei deinem Finanzamt stellen. In dem Antrag muss klipp und klar gestellt werden, wie gemeinnützig deine Organisation ist:  ein mildtätiger, selbstloser, kirchlicher Zweck heiligt die Gemeinnützigkeit. Lass dir halt was politisch korrektes einfallen.

Und dann bekomme ich den Status der Gemeinnützigkeit?

Nö. Aber du bekommst eine faire 50/50 Chance, dass dein Antrag bewilligt wird.

Hä?

Na, ja, der Beitrag läuft nicht umsonst unter dem Schlagwort

Bleib locker: Das Gegenteil ist auch richtig.

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Unter dem Schlagwort Bleib locker  poste ich die schönsten Wendepunkte und Widersprüche, die mir so über den Weg laufen.

Okay. Nun mal langsam und von vorne.

Alle Finanzämter haben die gleichen eindeutigen Voraussetzungen, die für eine Anerkennung der Gemeinnützigkeit erfüllt sein müssen.

Es sitzt aber nicht eine künstliche Intelligenz in allen Finanzämtern und interpretiert alle Anträge nach dem gleichen Algorithmus. Nein. Noch sitzen viele dumme Menschen in den Finanzämtern, die alle sich ihren eigenen Algorithmus zusammengeschustert haben.

Stefan Diefenbach-Trommer

Hier hatte Stefan Diefenbach-Trommer eine wirklich gute Idee.

Viele unterschiedliche Algorithmen sind noch kein Problem. Aber führen alle Algorithmen beim gleichen Antrag auch alle zum gleichen Ziel?

Das war eine gute Frage. Die Antwort zu finden, sorgte jedoch für großen Aufwand. Diefenbach-Trommer schickte zusammen mit der Otto Brenner Stiftung an 404 Finanzämter Anträge auf Gemeinnützigkeit. 

Etwa die Hälfte der Sacharbeiter entschied sich für die Genehmigung auf Gemeinnützigkeit. Und die andere Hälfte halt dagegen. Da braucht es kein Lösungsverfahren

Ein Zufallsgenerator hätte es auch getan.

markus

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markus