Heute lasse ich im Rennen gegen die allgemeine Inflationsrate die Preisentwicklung der Kosten für Trinkwasser antreten.
Das Rennen ließ destatis 2005 starten. Mal schauen, wer als Erster durch das Ziel läuft!
Manchmal finde ich von etwas eine weit in die Vergangenheit reichende Datenreihe. Dann vergleiche ich unter dem Stichwort Inflation die jeweilige Datenreihe mit der offiziellen Inflationsrate langfristig. Die Inflationsdaten stammen von dieser Seite.
Klatscht man nun alle Inflationsraten seit 2005 aufeinander, ergibt sich die Gesamt-Inflation. (genaugenommen multipliziert man die einzelnen Inflationsraten miteinander.) Sie beträgt 1,18.
Auf gut Deutsch: Der Preis einer durchschnittlichen Ware sollte seit 2005 um knapp ein Fünftel zugelegt haben.
Nun hat sich das statistische Bundesamt die Kosten für Trinkwasser angeschaut. Die Datenreihe startete 2005.
Wie haben sich die Kosten für Trinkwasser seither entwickelt?
Das sieht nicht gut aus. Der große, böse, blaue Balken steht für die Kosten des Trinkwassers. Wir landen inzwischen bei einer gesamten Kostensteigerung von 26 Prozent über die Jahre. Die offizielle (Gesamt-)Inflationsrate liegt dagegen noch unter zwanzig Prozent Zuwachs .
…wenn er mit Verlängerung schafft.
Ähnliches lässt sich auch über die Geldentwertung sagen.
Die durchschnittliche Inflationsrate (der kleine rote Balken) liegt bei 1,51 Prozent pro Jahr seit 2005.
Schon einen Schnaps höher liegt die Entwicklung der Gebühr für den Preis von Trinkwasser. Hier kommen wir pro Jahr auf eine durchschnittliche Erhöhung von 2,12 Prozent (der kleine blaue Balken). Das macht 0,6 Prozent Differenz pro Jahr. Eigentlich eine kleine Differenz. Wenn die Reihe nur nicht so lange laufen würde.
Und wenn es diesen blöden Zinseszins nicht gäbe.
Wie so vieles andere auch, entwickeln sich die Kosten für Trinkwasser aggressiver als die allgemeine Inflationsrate.
Nein. Statistik-Tricks. Wir werden enteignet. Es geschieht nur so langsam, dass wir es nicht bemerken. Philipp Röslers Gleichnis vom Frosch im kaltem Wasser kommt hier wieder ins Spiel. Wenn man einen Frosch in kaltes Wasser werfe und die Temperatur langsam erhöhe, merke der das erst, wenn es zu spät sei.
Betrachtet man sich die Auswertung von destatis genauer, erkennt man den Ausweg. Die 26 Prozent Preissteigerung stellen nur den gesamtdeutschen Durchschnitt dar. Für die einzelnen Bundesländer aufgeschlüsselt, ergibt sich eine immense Spreizung.
Bayern leiden unter der größten Erhöhung. Ihre Kosten für Grundwasser stiegen um 58% an.
Dagegen haben Brandenburger gut lachen. Ihre Kosten für Trinkwasser sanken um 13%.
Leute, ihr seid also eures eigenen Glückes Schmied. Ihr müsst nur umziehen. Bei Kosten von 0,2 Cent pro Liter wird sich das schon irgendwann rechnen!
Wenn ihnen Wasser zu teuer ist, sollen sie doch Whiskey trinken.
Und hier findet ihr unter dem Schlagwort Inflation noch mehr Langzeit-Rennen Inflationsrate vs. Herausforderer. Zum Beispiel…
der Target2-Saldo,