Die Preisentwicklung des SPIEGEL versus Inflation: 1970-2025

Was war schneller? Die allgemeine Inflationsrate? Oder die Preisentwicklung des SPIEGEL? So hat sich das Rennen seit 1970 entwickelt

Aktualisiert: 7. Juni 2025

24/2025
Eine Ausgabe des SPIEGEL aus dem Startjahr des Vergleichs: 1970. 39/1970 Das copyright liegt bei DER SPIEGEL

Mal an die eigene Nase fassen?😒

Das aktuelle SPIEGEL-Cover beschÀftigt sich mit der Inflation. Wer kann das noch bezahlen? Lautet der Titel. Guter AufhÀnger. Dann beschÀftigen wir uns halt mal mit der Preisentwicklung des Spiegel:

DER SPIEGEL hat, ohne großes Aufheben darum zu machen, mit dem Jahreswechsel 24/25 den Heftpreis zunĂ€chst auf 6,70 € erhöht. Und dann heimlich, still und leise eine zweite Erhöhung auf 6,90 € folgen lassen. Das entspricht einem Anstieg gegenĂŒber dem Preis des letzten Jahres (6,4 Euro) um 7,8 %. Zum Vergleich: Die aktuelle Inflationsrate liegt gerade einmal bei 2%

Doch wie sieht es beim Heftpreis auf der lĂ€ngerfristigen Ebene aus? Wie entwickelten sich die Preise fĂŒr den SPIEGEL seit 1970? Konnten sie mit dem Anstieg der Inflationsrate mithalten?

Heute lasse ich also im Rennen gegen die allgemeine Inflationsrate den SPIEGEL antreten. Den Wettlauf ließ ich 1970 starten. Mal schauen, wer als Erster durch das Ziel lĂ€uft!

Einleitung

And the winner is


Unheimlich wird des Schlossers Kraft

Und das sagt Marie Antoinette zur Preisentwicklung des SPIEGEL

Einleitung

Manchmal finde ich von etwas eine weit in die Vergangenheit reichende Datenreihe. Dann vergleiche ich unter dem Stichwort Inflation die jeweilige Datenreihe mit der offiziellen Inflationsrate langfristig. Die Inflationsdaten stammen von dieser Seite.

Nun habe ich mir die Preisentwicklung des SPIEGEL angeschaut. Die Datenreihe startete 1970. Damals lag der Preis fĂŒr eine Ausgabe bei 1,50 DM. Also umgerechnet 77 Cent.

Die gute alte Zeit: 1970 DER SPIEGEL kostete 1,50 ,-

Klatscht man auf der anderen Seite alle Inflationsraten seit 1970 aufeinander, ergibt sich die Gesamt-Inflation. (Genaugenommen multipliziert man die einzelnen Inflationsraten miteinander.) Sie betrÀgt seit 1970 445 %.(Und dementsprechend stieg sie um 345 % an)

Auf gut Deutsch: Der Preis einer durchschnittlichen Ware sollte sich seit 1970 gut vervierfacht haben.

Und?

Wie hat sich der Preis des SPIEGEL im Vergleich zur gesamten Inflation entwickelt? Nun, hier ist der Chart:

Das sieht nicht gut aus.

Die blaue Linie steht fĂŒr die Preisentwicklung des SPIEGEL. Die rote fĂŒr die Gesamtinflation. Wir landen mittlerweile beim SPIEGEL bei einem Multiplikator von 831 %, was einem Anstieg von 731 % entspricht. Von den anfĂ€nglichen 0,77 Euro (=1,5 DM) (1970) losgehend, sind wir inzwischen bei 6,40 € angekommen. Die offizielle (Gesamt-)Inflationsrate kommt dagegen gerade mal auf einen Faktor von 438 %(und entsprechend einem Anstieg von 338 %).

Wie so vieles andere auch steigt der Preis fĂŒr den SPIEGEL deutlich aggressiver als die allgemeine Inflationsrate. Aber erst nach der €-EinfĂŒhrung😔. Zufall?

Unheimlich wird des Schlossers Kraft



wenn er mit VerlÀngerung schafft.

Das Hebel-Gesetz: Sehr leicht zu verstehen! Fragen sie einfach ihr Vermögen oder eine hohle Nuss Bildquelle Pixabay Fotograf marcelkessler

Ähnliches lĂ€sst sich auch ĂŒber die Geldentwertung sagen.

Die durchschnittliche offizielle Inflationsrate liegt bei 2,7 % pro Jahr seit 1970.

Einen Tick höher liegt die Preisentwicklung des SPIEGEL. Hier kommen wir pro Jahr auf eine durchschnittliche Erhöhung von 4,1 %. Das macht gerade einmal 1,4 % Differenz pro Jahr. Keine allzu große Differenz sollte man meinen.

Allerdings lĂ€uft die Reihe auch bereits seit 55 Jahren. Ach, wenn es bloß diesen blöden Zinseszins nicht gĂ€be. Wir kommen somit immer noch auf einen Unterschied von 451 %!

Zufall?

Irgendwas stimmt hier nicht! Er weiß bloß noch nicht was Bildquelle: Pixabay/ Fotograf: Miniformat65

Nein. Statistik-Tricks. Wir werden enteignet. Es geschieht nur so langsam, dass wir es nicht bemerken. Philipp Röslers Gleichnis vom Frosch im kalten Wasser kommt hier wieder ins Spiel. Wenn man einen Frosch in kaltes Wasser werfe und die Temperatur langsam erhöhe, merke der das erst, wenn es zu spÀt sei.

Und das sagt Marie Antoinette zur Entwicklung des Preises fĂŒr den SPIEGEL:

Die Arme. Erst wurde sie hingerichtet, und dann legen die Leute ihr auch noch Zitate in den Mund, die sie nie gesagt hat. Bildquelle Wikipedia

Wenn ihnen der SPIEGEL zu teuer ist, sollen sie doch den Focus lesen!

Übersicht

Und hier findet ihr unter dem Schlagwort Inflation noch mehr Langzeit-Rennen Inflationsrate vs. Herausforderer. Zum Beispiel


BĂŒrokratie

Die Erhöhungen des Rundfunkbeitrags

Deutschlands Steuereinnahmen

Der Grundfreibetrag

Die Erhöhungen der DiÀten der Bundestagsabgeordneten

Die GebĂŒhr fĂŒr den Perso

Die Partei-ZuschĂŒsse

Der Bundesetat

Die Kirchensteuer

Das Aufkommen der Grunderwerbsteuer 

Der Bußgeldkatalog

Die Pendlerpauschale

Nahrungsmittel

Der Butterpreis

Die Kosten fĂŒr das Trinkwasser

Der Bierpreis auf dem Oktoberfest

Der Preis fĂŒr einen Döner

Der Preis fĂŒr einen Hamburger (McDonalds)

Freizeit

Die Kinokarte

Die Kosten fĂŒr den Urlaub

Die Kosten fĂŒr ein Flug-Ticket

Der Preis eines Fernsehers

Das Ticket fĂŒr die Frankfurter Buchmesse

Der Preis einer Zigarette

Die Erlöse der Theater

Der Mindestunterhalt der DĂŒsseldorfer Tabelle

Zeitungen & Zeitschriften

Der Heftpreis des SPIEGEL

Der Focus

Die Bild

Die Bravo

Die Wirtschaftswoche

Der Stern

Das Wirtschaftsmagazin brand eins

Diverses

Der Target2-Saldo,

Die Geldmenge M3 

Hartz IV/BĂŒrgergeld

Der deutsche Beitrag zum EU-Haushalt

Der Preis fĂŒrs Schwarzfahren

Der Rentenwert

Der Sparerfreibetrag

Das Spendenaufkommen der Deutschen

Die Mieten

Die Eigentumswohnungen

Der Strompreis

Der Standardbrief

Die Inflation der Eurozone

Die PfÀndungsfreigrenze

Der Mindestlohn

Was meint Ihr dazu?  Das wĂŒrde mich interessieren! Schreibt Eure Gedanken doch einfach in die ⇓Kommentar-Box unten ⇓ rein!

markus

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markus