Veröffentlicht: 30.1.2023
Die Bundesbank konstatierte bereits 2005 Deutschland trage den höchsten Beitrag zum EU-Haushhalt. Sowohl bei den Bruttozahlungen als auch bei den Netto-Zahlungen. (also inklusive der Rückzahlungen)
Wir schauen bei diesem Vergleich, ob sich die Situation bis 2021 verbessert hat. Und wir werfen einen genauen Blick darauf, wie sich die Netto-Zahlungen im Vergleich zur kumulierten Inflationsrate entwickelt haben.
Ich lasse also diesmal im Rennen gegen die allgemeine Inflationsrate den deutschen Nettobeitrag zum EU-Haushalt antreten.
Das Rennen startete 2004. Mal schauen, wer als Erster durch das Ziel läuft!
Manchmal finde ich von etwas eine weit in die Vergangenheit reichende Datenreihe. Ich vergleiche dann unter dem Stichwort Inflation die jeweilige Datenreihe mit der offiziellen Inflationsrate langfristig. Die Inflationsdaten stammen von dieser Seite.
Nun habe ich mir den Beitrag der Deutschen zum EU-Budget angeschaut. Er betrug netto, also nach sämtlichen finanziellen Transfers, 2021 25,1 Milliarden €.
Klatscht man auf der anderen Seite alle Inflationsraten seit 2004 aufeinander, ergibt sich die Gesamt-Inflation. (genaugenommen multipliziert man die einzelnen Inflationsraten miteinander.) Sie beträgt seit 2004 29 %.(Gesamter Anstieg bis Ende 2021)
Auf gut Deutsch: Der Preis einer durchschnittlichen Ware sollte seit 2004 sich um knapp ein Drittel verteuert haben.(Wir rechnen hier ohne die Monster-Inflation von 2022, weil die Zahlen zum EU-Haushalt bisher nur als genehmigter Entwurf vorliegen)
Wie hat sich der deutsche Beitrag zum EU-Budget (netto) nun entwickelt?
Das sieht nicht gut aus. Da landen wir mittlerweile bei einem Anstieg von 195 % (was einem Multiplikator von 2,95 entspricht). Von den anfänglichen 8,5 Milliarden € aus dem Jahr 2004 losgehend, sind wir inzwischen bei 25,1 Milliarden € angekommen. Die offizielle (Gesamt-)Inflationsrate erhöhte sich dagegen gerade einmal um 29 %.
…wenn er mit Verlängerung schafft.
Ähnliches lässt sich auch über die Geldentwertung sagen.
Die durchschnittliche offizielle Inflationsrate liegt bei 1,35 % pro Jahr von 2004 bis 2021.
Schon etwas höher liegt die Entwicklung für den deutschen Netto-Beitrag zum EU-Haushalt. Hier kommen wir pro Jahr auf eine durchschnittliche Erhöhung von 5,9 Prozent. Das macht 4,55 % Differenz pro Jahr. Eigentlich keine große Differenz.
Wenn die Reihe nur nicht so lange laufen würde.
Und wenn es diesen blöden Zinseszins nicht gäbe.
Wie so vieles andere auch, entwickeln sich die deutschen Kosten für das Budget der Europäischen Union deutlich aggressiver als die allgemeine Inflationsrate.
Nein. Statistik-Tricks. Wir werden enteignet. Es geschieht nur so langsam, dass wir es nicht bemerken. Philipp Röslers Gleichnis vom Frosch im kalten Wasser kommt hier wieder ins Spiel. Wenn man einen Frosch in kaltes Wasser werfe und die Temperatur langsam erhöhe, merke der das erst, wenn es zu spät sei.
Wenn ihnen der deutsche Beitrag zum EU-Haushalt zu hoch ist, sollen sie doch nach Großbritannien gehen!
Übersicht
Und hier findet ihr unter dem Schlagwort Inflation noch mehr Langzeit-Rennen Inflationsrate vs. Herausforderer. Zum
Beispiel…
Bürokratie
Die Erhöhungen des Rundfunkbeitrags
Die Erhöhungen der Diäten der Bundestagsabgeordneten
Die Partei-Zuschüsse
Der Bundesetat
Die Kirchensteuer
Der Bußgeldkatalog
Nahrungsmittel
Der Butterpreis
Die Kosten für das Trinkwasser
Der Bierpreis auf dem Oktoberfest
Der Preis für einen Hamburger (McDonalds)
Freizeit
Der Focus
Die Bild
Das Wirtschaftsmagazin brand eins
Die Kinokarte
Die Kosten für ein Flug-Ticket
Das Ticket für die Frankfurter Buchmesse
Der Mindestunterhalt der Düsseldorfer Tabelle
Diverses
Der Target2-Saldo,
Die Geldmenge M3
Das Spendenaufkommen der Deutschen
Die Mieten
Der Strompreis
Der Standardbrief
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