Finanzen

Die Preisentwicklung von Eigentumswohnungen versus Inflation: 2004-2023

Was stieg schneller? Die allgemeine Inflationsrate? Oder die Preisentwicklung von Eigentumswohnungen? So hat sich das Rennen seit 2004 entwickelt.

Aktualisiert: 28. August 2023

Schönes Wohnzimmer – wenn man es sich leisten kann… Bildquelle Pixabay Fotograf jeanvdmeulen

Die Messung der Inflationsrate hat einen klaren Sinn. Sie soll dokumentieren, wie sich die Lebenshaltungskosten der Menschen im Lauf der Zeit ändern.

Damit hört die Klarheit aber auch schon auf. Manche Staaten lassen den Erwerb von Wohneigentum in ihre Statistik miteinfließen. Andere nicht. Deutschland gehört natürlich zu den Staaten, die nur Mietkosten berücksichtigen. Der Kauf von Wohneigentum wird bei uns (wie vieles andere auch) unter den Teppich gekehrt.

Ich lasse also im Rennen gegen die allgemeine Inflationsrate die Preise für Eigentumswohnungen antreten. Das Rennen startete 2004. 4 Jahre vor Ausbruch der Finanzkrise. Mal schauen, wer als Erster durch das Ziel läuft!

Einleitung

And the winner is…

Unheimlich wird des Schlossers Kraft

Und das sagt Marie Antoinette zur Entwicklung der Preise für Eigentumswohnungen

Einleitung

Manchmal finde ich von etwas eine weit in die Vergangenheit reichende Datenreihe. Ich vergleiche dann unter dem Stichwort Inflation die jeweilige Datenreihe mit der offiziellen Inflationsrate langfristig. Die Inflationsdaten stammen von dieser Seite.

Mehr Infografiken finden sie bei Statista.com

Nun hat sich Statista.com die Entwicklung des Quadratmeterpreises bei Eigentumswohnungen angeschaut. Der erreichte im zweiten Quartal 2022 mit 3437 € pro Quadratmeter seinen Höchststand und ist seitdem 5 Quartale in Folge, Wohnungsnot hin, Wohnungsnot her, gesunken. Er liegt 2023 bei 3248 €/m²

Klatscht man auf der anderen Seite alle Inflationsraten seit 2004 aufeinander, ergibt sich die Gesamt-Inflation. (genaugenommen multipliziert man die einzelnen Inflationsraten miteinander.) Sie beträgt 2004 – 2023 38 %.

Auf gut Deutsch: Der Preis einer durchschnittlichen Ware sollte seit 2004 um etwas mehr als ein gutes Drittel angestiegen sein.

Und?

Wie hat sich der Preis für einen Quadratmeter Eigentumswohnung nun entwickelt?

Das sieht nicht gut aus. Da landen wir mittlerweile bei einem Anstieg von 124 %. Von den anfänglichen 1454 €/m² aus dem Jahr 2004  losgehend, sind wir inzwischen bei 3248 €/m² angekommen. Die offizielle (Gesamt-)Inflationsrate erhöhte sich dagegen gerade einmal um 38 %.

Unheimlich wird des Schlossers Kraft…

…wenn er mit Verlängerung schafft.

Das Hebel-Gesetz: Sehr leicht zu verstehen! Fragen sie einfach ihr Vermögen oder eine hohle Nuss Bildquelle Pixabay Fotograf marcelkessler

Ähnliches lässt sich auch über die Geldentwertung sagen.

Die durchschnittliche offizielle Inflationsrate liegt bei 1,7 % pro Jahr  (2004-2023).

Schon etwas höher liegt die Entwicklung für die Quadratmeterpreise von Eigentumswohnungen. Hier kommen wir pro Jahr auf eine durchschnittliche Erhöhung von 4,3 %. Das macht 2,6 Prozent Differenz pro Jahr. Eigentlich nur eine kleine Differenz.

Wenn die Reihe nur nicht so lange laufen würde.

Und wenn es diesen blöden Zinseszins nicht gäbe. Wir kommen somit immer noch auf einen gewaltigen Unterschied von 86 Prozent. Wie so vieles andere auch, entwickeln sich die Kosten für den Erwerb von Eigentumswohnungen aggressiver als die allgemeine Inflationsrate.

Zufall?

Irgendwas stimmt hier nicht! Er weiß bloß noch nicht was Bildquelle: Pixabay/ Fotograf: Miniformat65

Nein. Statistik-Tricks. Wir werden enteignet. Es geschieht nur so langsam, dass wir es nicht bemerken. Philipp Röslers Gleichnis vom Frosch im kaltem Wasser kommt hier wieder ins Spiel. Wenn man einen Frosch in kaltes Wasser werfe und die Temperatur langsam erhöhe, merke der das erst, wenn es zu spät sei.

Und das sagt Marie Antoinette zur Entwicklung der Preise für Eigentumswohnungen:

Die Arme. Erst wurde sie hingerichtet, und dann legen die Leute ihr auch noch Zitate in den Mund, die sie nie gesagt hat. Bildquelle Wikipedia

Wenn ihnen Kaufen zu teuer ist, sollen sie doch Mieter bleiben!

Übersicht

Und hier findet ihr unter dem Schlagwort Inflation noch mehr Langzeit-Rennen Inflationsrate vs. Herausforderer. Zum Beispiel…

Bürokratie

Die Erhöhungen des Rundfunkbeitrags

Deutschlands Steuereinnahmen

Der Grundfreibetrag

Die Erhöhungen der Diäten der Bundestagsabgeordneten

Die Gebühr für den Perso

Die Partei-Zuschüsse

Der Bundesetat

Die Kirchensteuer

Das Aufkommen der Grunderwerbsteuer 

Der Bußgeldkatalog

Die Pendlerpauschale

Nahrungsmittel

Der Butterpreis

Die Kosten für das Trinkwasser

Der Bierpreis auf dem Oktoberfest

Der Preis für einen Döner

Der Preis für einen Hamburger (McDonalds)

Freizeit

Die Kinokarte

Die Kosten für den Urlaub

Die Kosten für ein Flug-Ticket

Der Preis eines Fernsehers

Das Ticket für die Frankfurter Buchmesse

Der Preis einer Zigarette

Die Erlöse der Theater

Der Mindestunterhalt der Düsseldorfer Tabelle

Zeitungen & Zeitschriften

Der Heftpreis des SPIEGEL

Der Focus

Die Bild

Das Wirtschaftsmagazin brand eins

Die Wirtschaftswoche

Der Stern

Diverses

Der Target2-Saldo,

Die Geldmenge M3 

Der deutsche Beitrag zum EU-Haushalt

Der Preis fürs Schwarzfahren

Der Rentenwert

Der Sparerfreibetrag

Das Spendenaufkommen der Deutschen

Die Mieten

Die Eigentumswohnungen

Der Strompreis

Der Standardbrief

Die Inflation der Eurozone

Die Pfändungsfreigrenze

Der Mindestlohn

Was meint Ihr dazu?  Das würde mich interessieren! Schreibt Eure Gedanken doch einfach in die Kommentar-Box unten ⇓ rein!

markus

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    • Kristina, Danke für das Kompliment! :) Und ja, auch wenn die Inflationsbeiträge alle nach der gleichen Vorlage erstellt werden, brauche ich alleine für die Excell-Tabelle und das Diagramm bestimmt 2 mal 5 Minuten. Dir ein schönes Wochenende!

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markus
Tags: Inflation