Aktualisiert: 16. Juni 2022
Nach 2 Jahren Corona-bedingter Pause wird dieses Jahr in München wieder das Oktoberfest stattfinden. Und passend dazu eruierte das ZDF auch die Preise für ein Maß Bier. Besucher werden im Mittel 13,37 € für den Liter Bier zahlen müssen. Der teuerste Gerstensaft kostet dabei 13,80.
Weil Statista in der Vergangenheit jedoch eine Datenreihe für das günstigste Maß Bier auf dem Oktoberfest erstellte, werden auch wir den niedrigsten Preis als Vergleichsmaßstab heranziehen. Er liegt heuer bei 12,80 €
Ich lasse also im Rennen gegen die allgemeine Inflationsrate den Preis für 1 Maß Bier auf dem Oktoberfest antreten.
Das Rennen startete 1991. Mal schauen, wer als Erster durch das Ziel läuft!
Manchmal finde ich von etwas eine weit in die Vergangenheit reichende Datenreihe. Ich vergleiche dann unter dem Stichwort Inflation die jeweilige Datenreihe mit der offiziellen Inflationsrate langfristig. Die Inflationsdaten stammen von dieser Seite.
Nun hatte sich Statista.com 2017 die Preisentwicklung des Bierpreises des Oktoberfestes angeschaut.
Er lag 1991 bei 3,78 € für das günstigste Maß.
Klatscht man auf der anderen Seite alle Inflationsraten seit 1991 aufeinander, ergibt sich die Gesamt-Inflation. (genaugenommen multipliziert man die einzelnen Inflationsraten miteinander.) Sie beträgt 1991 – 2022 173%.
Auf gut Deutsch: Der Preis einer durchschnittlichen Ware sollte seit 1991 sich knapp verdoppelt haben.
Wie hat sich der Preis für ein Oktoberfest-Bier nun entwickelt?
Das sieht nicht gut aus. Da landen wir mittlerweile bei einem Anstieg von 233 %. Von den anfänglichen 3,78 € aus dem Jahr 1991 losgehend, sind wir inzwischen bei 12,60 €/ angekommen. Die offizielle (Gesamt-)Inflationsrate erhöhte sich dagegen gerade einmal um 73 %.
…wenn er mit Verlängerung schafft.
Ähnliches lässt sich auch über die Geldentwertung sagen.
Die durchschnittliche offizielle Inflationsrate liegt bei 1,8 Prozent pro Jahr seit 1991.
Schon deutlich höher liegt die Entwicklung für das günstigste Maß auf der Wies’n. Hier kommen wir pro Jahr auf eine durchschnittliche Erhöhung von 4,1 Prozent. Das macht 2,3 Prozent Differenz pro Jahr. Eigentlich nur eine kleine Differenz.
Wenn die Reihe nur nicht so lange laufen würde.
Und wenn es diesen blöden Zinseszins nicht gäbe.
Wie so vieles andere auch, entwickeln sich die Kosten für ein Oktoberfestbier deutlich aggressiver als die allgemeine Inflationsrate.
Nein. Statistik-Tricks. Wir werden enteignet. Es geschieht nur so langsam, dass wir es nicht bemerken. Philipp Röslers Gleichnis vom Frosch im kaltem Wasser kommt hier wieder ins Spiel. Wenn man einen Frosch in kaltes Wasser werfe und die Temperatur langsam erhöhe, merke der das erst, wenn es zu spät sei.
Wenn ihnen ein Bier auf der Wies’n zu teuer ist, sollen sie’s halt woanders kaufen!
Und hier findet ihr unter dem Schlagwort Inflation noch mehr Langzeit-Rennen Inflationsrate vs. Herausforderer. Zum Beispiel…
Die Erhöhungen des Rundfunkbeitrags
Die Erhöhungen der Diäten der Bundestagsabgeordneten
Die Partei-Zuschüsse
Der Bundesetat
Die Kirchensteuer
Der Bußgeldkatalog
Der Butterpreis
Die Kosten für das Trinkwasser
Der Bierpreis auf dem Oktoberfest
Der Preis für einen Hamburger (McDonalds)
Der Focus
Die Bild
Das Wirtschaftsmagazin brand eins
Die Kinokarte
Die Kosten für ein Flug-Ticket
Das Ticket für die Frankfurter Buchmesse
Der Mindestunterhalt der Düsseldorfer Tabelle
Der Target2-Saldo,
Die Geldmenge M3
Das Spendenaufkommen der Deutschen
Die Mieten
Der Strompreis
Der Standardbrief
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