Aktualisiert: 14. August 2023
Das Wirtschaftsmagazin brand eins hat, ohne großes Aufheben darum zu machen, seit dem Jahreswechsel 21/22 den Heftpreis nicht erhöht. Dass heißt allerdings auch, es bleibt beim stolzen Preis von glatt 10 €. Zum Vergleich: Alleine 2022 lag die offizielle durchschnittliche Inflationsrate immerhin bei 6,9 %.
Doch wie sieht es beim Heftpreis auf der längerfristigen Ebene aus? Wie entwickelten sich die Preise für Brand eins seit 2000? Konnten sie mit dem Anstieg der Inflationsrate mithalten?
Heute lasse ich also im Rennen gegen die allgemeine Inflationsrate das Wirtschaftsmagazin brand eins antreten. Den Wettlauf ließ ich 2000 starten. Mal schauen, wer als Erster das Ziel erreicht!
Manchmal finde ich von etwas eine weit in die Vergangenheit reichende Datenreihe. Dann vergleiche ich unter dem Stichwort Inflation die jeweilige Datenreihe mit der offiziellen Inflationsrate langfristig. Die Inflationsdaten stammen von dieser Seite.
Nun habe ich mir die Preisentwicklung von brand eins angeschaut. Die Datenreihe startete 2000. Damals lag der Preis für eine Ausgabe bei 9 DM. Also umgerechnet 4,6 Euro.
Klatscht man auf der anderen Seite alle Inflationsraten seit 2000 aufeinander, ergibt sich die Gesamt-Inflation. (Genaugenommen multipliziert man die einzelnen Inflationsraten miteinander.) Sie beträgt seit dem Jahr 2000 157 %.
Auf gut Deutsch: Der Preis einer durchschnittlichen Ware sollte sich seit 2000 um gut die Hälfte verteuert haben.
Wie entwickelte sich die Preisentwicklung des Wirtschaftsmagazins im Vergleich zur gesamten Inflation? Nun, hier ist der Chart:
Das sieht nicht gut aus.
Der blaue Balken steht für die Preisentwicklung von brand eins. Der rote für die Gesamtinflation.
Wir landen mittlerweile bei dem Wirtschaftsmagazin bei einem Multiplikator von 217 %, was einem Anstieg von 117 % entspricht. Von den anfänglichen 4,6 Euro (=9 DM) (2000) losgehend, sind wir inzwischen bei 10 € angekommen.
Die offizielle (Gesamt-)Inflationsrate kommt dagegen gerade mal auf einen Faktor von 157 %(und entsprechend einem Anstieg von 57 %).
Wie so vieles andere auch steigt der Preis für brand eins deutlich aggressiver als die allgemeine Inflationsrate.
…wenn er mit Verlängerung schafft.
Ähnliches lässt sich auch über die Geldentwertung sagen.
Die durchschnittliche offizielle Inflationsrate liegt bei ziemlich genau 2 % pro Jahr seit 2000.
Einen Tick höher liegt die Preisentwicklung des Wirtschaftsmagazins. Hier kommen wir pro Jahr auf eine durchschnittliche Erhöhung von 3,4 %. Das macht gerade einmal 1,4 % Differenz pro Jahr. Keine allzu große Differenz sollte man meinen.
Allerdings läuft die Reihe auch bereits seit 23 Jahren. Ach, wenn es bloß diesen blöden Zinseszins nicht gäbe. Wir kommen somit immer noch auf einen Unterschied von 60 %!
Nein. Statistik-Tricks. Wir werden enteignet. Es geschieht nur so langsam, dass wir es nicht bemerken. Philipp Röslers Gleichnis vom Frosch im kalten Wasser kommt hier wieder ins Spiel. Wenn man einen Frosch in kaltes Wasser werfe und die Temperatur langsam erhöhe, merke der das erst, wenn es zu spät sei.
Wenn ihnen brand eins zu teuer ist, sollen sie doch den Focus lesen!
Übersicht
Und hier findet ihr unter dem Schlagwort Inflation noch mehr
Langzeit-Rennen Inflationsrate vs. Herausforderer. Zum Beispiel…
Bürokratie
Die Erhöhungen des Rundfunkbeitrags
Die Erhöhungen der Diäten der Bundestagsabgeordneten
Die Partei-Zuschüsse
Der Bundesetat
Die Kirchensteuer
Das Aufkommen der Grunderwerbsteuer
Der Bußgeldkatalog
Nahrungsmittel
Der Butterpreis
Die Kosten für das Trinkwasser
Der Bierpreis auf dem Oktoberfest
Der Preis für einen Hamburger (McDonalds)
Freizeit
Die Kinokarte
Die Kosten für ein Flug-Ticket
Das Ticket für die Frankfurter Buchmesse
Der Mindestunterhalt der Düsseldorfer Tabelle
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