Aktualisiert: 24. März 2025
Die Deutsche Post erhöhte zum Jahreswechsel 2024/ 2025 das Porto ihres Standardbriefes von 85 Cent auf 95 Cent. Die Preisentwicklung für den Standardbrief lag also bei 11,8 % Erhöhung für 2025. Und erstaunlichen 0 % Erhöhung für die Inflationsjahre 2023 &’24.
Aber wie entwickelten sich die Preise für den Standardbrief seit 2003 langfristig? Konnten sie mit dem Anstieg der Inflationsrate mithalten?
Heute lasse ich also im Rennen gegen die allgemeine Inflationsrate das Briefporto antreten. Das Wettrennen ließ ich 2003 starten. Mal schauen, wer als Erster durch das Ziel läuft!
Manchmal finde ich von etwas eine weit in die Vergangenheit reichende Datenreihe. Dann vergleiche ich unter dem Stichwort Inflation die jeweilige Datenreihe mit der offiziellen Inflationsrate langfristig. Die Inflationsdaten stammen von dieser Seite.
Nun habe ich mir die Preisentwicklung eines Standardbriefes angeschaut. Die Datenreihe startete 2003. Damals lag das Porto für einen Standardbrief bei 55 Cent.
Klatscht man auf der anderen Seite alle Inflationsraten seit 2003 aufeinander, ergibt sich die Gesamt-Inflation. (Genaugenommen multipliziert man die einzelnen Inflationsraten miteinander.) Sie beträgt seit 2003 58 %.
Auf gut Deutsch: Der Preis einer durchschnittlichen Ware sollte seit 2003 um gut die Hälfte zugelegt haben.
Wie hat sich der Preis eines Standardbriefes im Vergleich zur gesamten Inflation entwickelt? Nun, hier ist der Chart:
😔Das sieht gar nicht mal so schlecht aus. Die blaue Linie steht für das Briefporto. Die rote für die Gesamtinflation.
Wir landen mittlerweile beim Standardbrief bei einem Multiplikator von 173 %, was einem Anstieg von 73 % entspricht. Von den anfänglichen 55 Cent (2003) losgehend, sind wir inzwischen bei 95 Cent angekommen.
Die offizielle (Gesamt-)Inflationsrate kommt dagegen auf einen Faktor von 158 %(und entsprechend einem Anstieg von 58 %). Die Preisentwicklung des Standardbriefs liegt durch die ausgelassenen Erhöhungen `23 und `24 also nicht allzu weit in Führung.
Wie so vieles andere auch entwickelt sich der Preis für einen Standardbrief trotzdem aggressiver als die allgemeine Inflationsrate.
…wenn er mit Verlängerung schafft.
Ähnliches lässt sich auch über die Geldentwertung sagen.
Die durchschnittliche offizielle Inflationsrate liegt bei 2,1 % pro Jahr seit 2003.
Tatsächlich nur einen Tick höher liegt diesmal die Preisentwicklung des Briefportos. Hier kommen wir pro Jahr auf eine durchschnittliche Erhöhung von 2,5 %. Das macht gerade einmal 0,4 % Differenz pro Jahr. Keine allzu große Differenz sollte man meinen.
Allerdings läuft die Reihe auch bereits seit mehr als 20 Jahren. Ach, wenn es bloß diesen blöden Zinseszins nicht gäbe. Wir kommen somit immer noch auf einen Unterschied von 15 %!
Nein. Statistik-Tricks. Wir werden enteignet. Es geschieht nur so langsam, dass wir es nicht bemerken. Philipp Röslers Gleichnis vom Frosch im kaltem Wasser kommt hier wieder ins Spiel. Wenn man einen Frosch in kaltes Wasser werfe und die Temperatur langsam erhöhe, merke der das erst, wenn es zu spät sei.
Wenn ihnen das Porto zu teuer ist, sollen sie sie doch mailen!
Und hier findet ihr unter dem Schlagwort Inflation noch mehr Langzeit-Rennen Inflationsrate vs. Herausforderer. Zum Beispiel…
Die Erhöhungen des Rundfunkbeitrags
Die Erhöhungen der Diäten der Bundestagsabgeordneten
Die Partei-Zuschüsse
Der Bundesetat
Die Kirchensteuer
Das Aufkommen der Grunderwerbsteuer
Der Bußgeldkatalog
Der Butterpreis
Die Kosten für das Trinkwasser
Der Bierpreis auf dem Oktoberfest
Der Preis für einen Hamburger (McDonalds)
Die Kinokarte
Die Kosten für ein Flug-Ticket
Das Ticket für die Frankfurter Buchmesse
Der Mindestunterhalt der Düsseldorfer Tabelle
Der Focus
Die Bild
Die Bravo
Der Stern
Das Wirtschaftsmagazin brand eins
Der Target2-Saldo,
Die Geldmenge M3
Der deutsche Beitrag zum EU-Haushalt
Das Spendenaufkommen der Deutschen
Die Mieten
Der Strompreis
Der Standardbrief
Der Mindestlohn
Was meint Ihr dazu? Das würde mich interessieren! Schreibt Eure Gedanken doch einfach in die ⇓Kommentar-Box unten ⇓ rein!