Aktualisiert: 29.1.2024
Viele geschiedene Väter/Mütter hatten sich vor der 2024er-Version der Düsseldorfer Tabelle gefürchtet. Alleinerziehende hatten sie bereits erwartet.
Nun hat das Oberlandesgericht Düsseldorf ihre berühmte Tabelle aktualisiert.
Der Spaß beginnt bei 480 €. So lautet der Mindestunterhalt für ein Kind im Jahr 2024. Vorausgesetzt, es befindet sich noch in der jüngsten Eingruppierung. Und unter der Bedingung, der Vater verdient nicht mehr als 2100 Euro netto.
Der rote Rahmen zeigt in untenstehender Tabelle auf diesen, na, ja, relativ kleinen Betrag oben links. Nach unten rechts steigt der Wert schnell an. Er liegt bei der ältesten Eingruppierung der Kinder und Vätern/Müttern mit hohem Einkommen bei 1378 Euro. Wir konzentrieren uns heute aber nur auf den Einstiegswert von 480 €.
Ich lasse also im Rennen gegen die allgemeine Inflationsrate die Düsseldorfer Tabelle antreten.
Das Rennen startete 1980. Mal schauen, wer als Erster durch das Ziel läuft!
Manchmal finde ich von etwas eine weit in die Vergangenheit reichende Datenreihe. Ich vergleiche dann unter dem Stichwort Inflation die jeweilige Datenreihe mit der offiziellen Inflationsrate langfristig. Die Inflationsdaten stammen von dieser Seite.
Nun habe ich mir den Mindestunterhalt der Düsseldorfer Tabelle angeschaut. Er beträgt für 0-5 jährige Kinder und Väter/Mütter, die nicht mehr als 2100 Euro netto im Monat verdienen, 480 €.
Klatscht man auf der anderen Seite alle Inflationsraten seit 1980 aufeinander, ergibt sich die Gesamt-Inflation. (genaugenommen multipliziert man die einzelnen Inflationsraten miteinander.) Sie beträgt seit 1980 156 %.(Gesamter Anstieg)
Auf gut Deutsch: Der Preis einer durchschnittlichen Ware sollte sich seit 1980 deutlich mehr als verdoppelt haben.
Wie hat sich die Düsseldorfer Tabelle nun entwickelt?
Das sieht nicht gut aus. Da landen wir mittlerweile bei einem Anstieg von 400 % (was einem Multiplikator von exakt 5 entspricht). Von den anfänglichen 96 € (=188 DM, siehe großer böser, schwarzer Pfeil in oben stehender Düsseldorfer Tabelle) aus dem Jahr 1980 losgehend, sind wir inzwischen bei 480 € angekommen. Die offizielle (Gesamt-)Inflationsrate erhöhte sich dagegen gerade einmal um 156 %.
…wenn er mit Verlängerung schafft.
Ähnliches lässt sich auch über die Geldentwertung sagen.
Die durchschnittliche offizielle Inflationsrate liegt bei 2,2 % pro Jahr seit 1980.
Gar nicht mal viel höher liegt die Entwicklung für die Düsseldorfer Tabelle. Hier kommen wir pro Jahr auf eine durchschnittliche Erhöhung von 3,7 Prozent. Das macht 1,5 % Differenz pro Jahr. Eigentlich nur eine kleine Differenz.
Wenn die Reihe nur nicht so lange laufen würde. Wir kommen somit immer noch auf einen Unterschied von 254 % über die gesamte Laufzeit.
Und wenn es diesen blöden Zinseszins nicht gäbe.
Wie so vieles andere auch, entwickelt sich die Kosten für den Mindestunterhalt aggressiver als die allgemeine Inflationsrate.
Nein. Statistik-Tricks. Wir werden enteignet. Es geschieht nur so langsam, dass wir es nicht bemerken. Philipp Röslers Gleichnis vom Frosch im kalten Wasser kommt hier wieder ins Spiel. Wenn man einen Frosch in kaltes Wasser werfe und die Temperatur langsam erhöhe, merke der das erst, wenn es zu spät sei.
Wenn ihnen Scheidung zu teuer ist, sollen sie doch zusammenbleiben!
Übersicht
Und hier findet ihr unter dem Schlagwort Inflation noch mehr Langzeit-Rennen Inflationsrate vs. Herausforderer. Zum
Beispiel…
Bürokratie
Die Erhöhungen des Rundfunkbeitrags
Die Erhöhungen der Diäten der Bundestagsabgeordneten
Die Partei-Zuschüsse
Der Bundesetat
Die Kirchensteuer
Das Aufkommen der Grunderwerbsteuer
Der Bußgeldkatalog
Nahrungsmittel
Der Butterpreis
Die Kosten für das Trinkwasser
Der Bierpreis auf dem Oktoberfest
Der Preis für einen Hamburger (McDonalds)
Freizeit
Die Kinokarte
Die Kosten für ein Flug-Ticket
Das Ticket für die Frankfurter Buchmesse
Der Mindestunterhalt der Düsseldorfer Tabelle
Zeitungen & Zeitschriften
Der Focus
Die Bild
Das Wirtschaftsmagazin brand eins
Der Stern
Diverses
Der Target2-Saldo,
Die Geldmenge M3
Der deutsche Beitrag zum EU-Haushalt
Das Spendenaufkommen der Deutschen
Die Mieten
Der Strompreis
Der Standardbrief
Der Mindestlohn
Was meint Ihr dazu? Das würde mich interessieren! Schreibt Eure Gedanken doch einfach in die ⇓Kommentar-Box unten ⇓ rein!
View Comments
Die Situation ist noch weitaus besorgniserregender als in dem Artikel hier beschrieben wird.
Wegen der Inflation wird das Verdienst entsprechend angepasst, so dass man in der Gruppe der DT immer weiter nach unten rutscht und alleine deswegen schon mehr bezahlen muss.
ZUSÄTZLICH kommt dann die im Artikel beschriebene Anhebung der zu entrichtenden DT Beiträge dazu.
Die Inflation wird also dem Zahlvater mehr als doppelt aufgebürdet.
Riesen Sauerei das Ganze.
Hallo John Sinclair, Danke für Deinen Kommentar. Ja. Das ist sehr gruselig