In the long run

Was steigt schneller? Der Bundeshaushalt vs. die Inflationsrate (1975-2021)

Was stieg schneller? Die allgemeine Inflationsrate? Oder der Bundeshaushalt? So entwickelte sich das Rennen seit 1975!

Aktualisiert: 24.11.2022

Ja, seize matters. Aber das gilt nicht für alles, Olaf!

Als die Groko den Bundeshaushalt für 2019 vorlegte, empörte sich die Presse noch. Er belief sich auf damals noch unvorstellbare 356 Milliarden Euro (343 Milliarden Ausgaben plus 13 Milliarden Rücklagen. So gigantisch ist der XXL-Haushalt erklärte der Münchner Merkur dazu.

Den Bundeshaushalt für 2020 akzeptierte man jedoch coronabedingt als notwendiges Übel. Dabei übertraf der das Rekordjahr 2019 noch einmal um knapp 0,1 Billiönchen € auf dann 442 Milliarden Euro.

Wie aber entwickelte sich der Bundeshaushalt seit 1975? Konnte er auch über einen längeren Zeitraum den Anstieg der Inflationsrate übertrumpfen??!

Mal schauen, wer als Erster durch das Ziel läuft!

Einleitung

And the winner is…

Unheimlich wird des Schlossers Kraft

Und das sagt Marie Antoinette zur Entwicklung des Bundeshaushaltes

Einleitung

Manchmal finde ich von etwas eine weit in die Vergangenheit reichende Datenreihe. Dann vergleiche ich unter dem Stichwort Inflation die jeweilige Datenreihe mit der offiziellen Inflationsrate langfristig. Die Inflationsdaten stammen von dieser Seite.

Nun habe ich mir den Bundeshaushalt angeschaut. Der betrug 1975 156,9 Milliarden DM. Umgerechnet also 80,2 Milliarden Euro.

Klatscht man auf der anderen Seite alle Inflationsraten seit 1975 aufeinander, ergibt sich die Gesamt-Inflation. (genaugenommen multipliziert man die einzelnen Inflationsraten miteinander.) Sie beträgt seit 1975 250 %. (Stand Ende 2021)

Auf gut Deutsch: Der Preis einer durchschnittlichen Ware sollte sich seit 1975 ziemlich genau zwischen verdoppelt und verdreifacht haben.

Und?

Wie hat sich der Bundesetat im Vergleich zur gesamten Inflation entwickelt? Nun, hier ist der Chart:

Das sieht nicht gut aus.

Der blaue Balken steht für den Bundeshaushalt. Da landen wir mittlerweile bei einem Anstieg von fast 600 %. Von den anfänglichen 80,2 Milliarden € losgehend, sind wir inzwischen bei 557 Milliarden Euro angekommen.

Der Anstieg des Bundesetats im Zuge der Wiedervereinigung erscheint im Rückblick geradezu lächerlich niedrig. Tatsächlich begann der steile Anstieg des Bundeshaushalts erst mit der Einführung der Niedrigzinspolitik der EZB ab dem Jahr 2010.

Und 10 Jahre später eskalierte die Situation erneut. Nun belasteten mit der Corona-Krise, der Ukraine-Krise, der Flüchtlingskrise und der Inflationskrise auch noch mehrere Schwierigkeiten den Bundeshaushalt praktisch parallel.

Die offizielle (Gesamt-)Inflationsrate (roter Balken) hat sich dagegen nicht mal verdreifacht. Sie kommt auf Erhöhung von 150 %. (Stand Ende 2021)

Wie so vieles andere auch, entwickeln sich die Ausgaben des Bundesetats deutlich aggressiver als die allgemeine Inflationsrate.

Unheimlich wird des Schlossers Kraft…

…wenn er mit Verlängerung schafft.

Das Hebel-Gesetz: Sehr leicht zu verstehen! Fragen sie einfach ihr Vermögen oder eine hohle Nuss Bildquelle Pixabay Fotograf marcelkessler

Ähnliches lässt sich auch über die Geldentwertung sagen.

Die durchschnittliche offizielle Inflationsrate liegt bei 2,0 % pro Jahr seit 1975.(Stand Ende 2021)

Schon einige Ticks höher liegt die Entwicklung beim Bundeshaushalt. Hier kommen wir pro Jahr auf eine durchschnittliche Erhöhung  von 4,3 %. Das macht eine Differenz von 2,3% pro Jahr. Kein allzu großer Unterschied sollte man meinen.

Allerdings läuft die Reihe auch bereits seit 45 Jahren. Ach, wenn es bloß diesen blöden Zinseszins nicht gäbe. Wir kommen somit immer noch auf einen Unterschied von über 400 % %!

Zufall?

Irgendwas stimmt hier nicht! Er weiß bloß noch nicht was Bildquelle: Pixabay/ Fotograf: Miniformat65

Nein. Statistik-Tricks. Wir werden enteignet. Es geschieht nur so langsam, dass wir es nicht bemerken. Philipp Röslers Gleichnis vom Frosch im kalten Wasser kommt hier wieder ins Spiel. Wenn man einen Frosch in kaltes Wasser werfe und die Temperatur langsam erhöhe, merke der das erst, wenn es zu spät sei.

Und das sagt Marie Antoinette zur Entwicklung des Bundeshaushalts:

Die Arme. Erst wurde sie hingerichtet, und dann legen die Leute ihr auch noch Zitate in den Mund, die sie nie gesagt hat. Bildquelle Wikipedia

Wenn ihnen der Bundesetat zu hoch ist, sollen sie doch nach Italien gehen!

Übersicht

Und hier findet ihr unter dem Schlagwort Inflation noch mehr Langzeit-Rennen Inflationsrate vs. Herausforderer. Zum Beispiel…

Bürokratie

Die Erhöhungen des Rundfunkbeitrags

Deutschlands Steuereinnahmen

Die Erhöhungen der Diäten der Bundestagsabgeordneten

Die Gebühr für den Perso

Die Partei-Zuschüsse

Der Bundesetat

Die Kirchensteuer

Der Bußgeldkatalog

Die Pendlerpauschale

Nahrungsmittel

Der Butterpreis

Die Kosten für das Trinkwasser

Der Bierpreis auf dem Oktoberfest

Der Preis für einen Döner

Der Preis für einen Hamburger (McDonalds)

Freizeit

Der Heftpreis des SPIEGEL

Der Focus

Die Bild

Das Wirtschaftsmagazin brand eins

Die Wirtschaftswoche

Die Kinokarte

Die Kosten für den Urlaub

Die Kosten für ein Flug-Ticket

Der Preis eines Fernsehers

Das Ticket für die Frankfurter Buchmesse

Der Preis einer Zigarette

Die Erlöse der Theater

Der Mindestunterhalt der Düsseldorfer Tabelle

Diverses

Der Target2-Saldo,

Die Geldmenge M3 

Der Preis fürs Schwarzfahren

Der Rentenwert

Der Sparerfreibetrag

Das Spendenaufkommen der Deutschen

Die Mieten

Die Eigentumswohnungen

Der Strompreis

Der Standardbrief

Die Inflation der Eurozone

Was meint Ihr dazu?  Das würde mich interessieren! Schreibt Eure Gedanken doch einfach in die Kommentar-Box unten ⇓ rein!

markus

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markus
Tags: Inflation