In the long run

Die Preisentwicklung der Wirtschaftswoche versus die Inflationsrate: 1993-2024

Was war schneller? Die allgemeine Inflationsrate? Oder die Preisentwicklung der Wirtschaftswoche? So lief das Rennen seit 1993

Aktualisiert: 10. September 2024

Wirtschaftswoche August’24

Die Inflationsrate von ca. 2,5 % im Jahr 2024 geht auch an den Lesern der Wirtschaftswoche nicht folgenlos vorbei. Der Herausgeber erhöhte zum Jahreswechsel den Preis um 30 Cent von 7,20 auf 7,50 €. Das entspricht einer Preisentwicklung von 4,32 %. Auf kurze Sicht also eine gegenüber der Teuerung relativ maßvolle Anhebung.

Aber wie entwickelten sich die Preise für die WiWo längerfristig seit 1993? Konnten sie mit dem Anstieg der Inflationsrate mithalten?

Heute lasse ich also im Rennen gegen die allgemeine Inflationsrate die Wirtschaftswoche antreten. Das Wettrennen ließ ich 1993 starten. Mal schauen, wer als Erster durch das Ziel läuft!

Einleitung

And the winner is…

Unheimlich wird des Schlossers Kraft

Und das sagt Marie Antoinette zur Preisentwicklung der WiWo

Einleitung

Manchmal finde ich von etwas eine weit in die Vergangenheit reichende Datenreihe. Dann vergleiche ich unter dem Stichwort Inflation die jeweilige Datenreihe mit der offiziellen Inflationsrate langfristig. Die Inflationsdaten stammen von dieser Seite.

Nun habe ich mir die Preisentwicklung der Wirtschaftswoche angeschaut. Die Datenreihe startete 1993. Damals lag der Preis für eine Ausgabe bei 4,50 DM, bzw. 2,3 €.

Im Startjahr unseres Vergleichs kostete die Wiwo 4,5 DM

Klatscht man auf der anderen Seite alle Inflationsraten seit 1993 aufeinander, ergibt sich die Gesamt-Inflation. (Genaugenommen multipliziert man die einzelnen Inflationsraten miteinander.) Sie beträgt seit 1993 184 %.

Auf gut Deutsch: Der Preis einer durchschnittlichen Ware sollte seit 1993 sich knapp verdoppelt haben.

Und?

Wie hat sich der Preis der Wiwo im Vergleich zur gesamten Inflation entwickelt? Nun, das ist der Chart.

Das sieht nicht gut aus. Der blaue Balken steht für die Preisentwicklung der Wirtschaftswoche. Der rote für die Gesamtinflation.

Wir landen mittlerweile bei der WiWo bei einem Multiplikator von 326 %, was einem Anstieg von 226 % entspricht. Von den anfänglichen 2,3 Euro (=4,5 DM) (1993) losgehend, sind wir inzwischen bei 7,50 € angekommen.

Die offizielle (Gesamt-)Inflationsrate kommt dagegen gerade mal auf einen Faktor von 184 %(und entsprechend einem Anstieg um 84 %). Wie so vieles andere auch steigt der Preis für die Wirtschaftswoche deutlich aggressiver als die allgemeine Inflationsrate.

Unheimlich wird des Schlossers Kraft…

…wenn er mit Verlängerung schafft.

Das Hebel-Gesetz: Sehr leicht zu verstehen! Fragen sie einfach ihr Vermögen oder eine hohle Nuss Bildquelle Pixabay Fotograf marcelkessler

Ähnliches lässt sich auch über die Geldentwertung sagen.

Die durchschnittliche offizielle Inflationsrate liegt bei ziemlich genau 2 % pro Jahr seit 1993.

Einen Tick höher liegt die Preisentwicklung der Wirtschaftswoche. Hier kommen wir pro Jahr auf eine durchschnittliche Erhöhung  von 3,9 %. Das macht gerade einmal 1,9 % Differenz pro Jahr. Keine allzu große Differenz sollte man meinen.

Allerdings läuft die Reihe auch bereits seit 31 Jahren. Ach, wenn es bloß diesen blöden Zinseszins nicht gäbe. Wir kommen somit immer noch auf einen Unterschied von beinahe 140 %!

Zufall?

Irgendwas stimmt hier nicht! Er weiß bloß noch nicht was Bildquelle: Pixabay/ Fotograf: Miniformat65

Nein. Statistik-Tricks. Wir werden enteignet. Es geschieht nur so langsam, dass wir es nicht bemerken. Philipp Röslers Gleichnis vom Frosch im kalten Wasser kommt hier wieder ins Spiel. Wenn man einen Frosch in kaltes Wasser werfe und die Temperatur langsam erhöhe, merke der das erst, wenn es zu spät sei.

Und das sagt Marie Antoinette zur Entwicklung des Preises für die WiWo:

Die Arme. Erst wurde sie hingerichtet, und dann legen die Leute ihr auch noch Zitate in den Mund, die sie nie gesagt hat. Bildquelle Wikipedia

Wenn ihnen die WiWo zu teuer ist, sollen sie doch den SPIEGEL lesen!

Übersicht

Und hier findet ihr unter dem Schlagwort Inflation noch mehr Langzeit-Rennen Inflationsrate vs. Herausforderer. Zum Beispiel…

Bürokratie

Die Erhöhungen des Rundfunkbeitrags

Deutschlands Steuereinnahmen

Der Grundfreibetrag

Die Erhöhungen der Diäten der Bundestagsabgeordneten

Die Gebühr für den Perso

Die Partei-Zuschüsse

Der Bundesetat

Die Kirchensteuer

Das Aufkommen der Grunderwerbsteuer 

Der Bußgeldkatalog

Die Pendlerpauschale

Nahrungsmittel

Der Butterpreis

Die Kosten für das Trinkwasser

Der Bierpreis auf dem Oktoberfest

Der Preis für einen Döner

Der Preis für einen Hamburger (McDonalds)

Freizeit

Die Kinokarte

Die Kosten für den Urlaub

Die Kosten für ein Flug-Ticket

Der Preis eines Fernsehers

Das Ticket für die Frankfurter Buchmesse

Der Preis einer Zigarette

Die Erlöse der Theater

Der Mindestunterhalt der Düsseldorfer Tabelle

Zeitungen & Zeitschriften

Der Heftpreis des SPIEGEL

Der Focus

Die Bild

Das Wirtschaftsmagazin brand eins

Die Wirtschaftswoche

Der Stern

Diverses

Der Target2-Saldo,

Die Geldmenge M3 

Hartz IV/Bürgergeld

Der deutsche Beitrag zum EU-Haushalt

Der Preis fürs Schwarzfahren

Der Rentenwert

Der Sparerfreibetrag

Das Spendenaufkommen der Deutschen

Die Mieten

Die Eigentumswohnungen

Der Strompreis

Der Standardbrief

Die Inflation der Eurozone

Die Pfändungsfreigrenze

Der Mindestlohn

Was meint Ihr dazu?  Das würde mich interessieren! Schreibt Eure Gedanken doch einfach in die Kommentar-Box unten ⇓ rein!

markus

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markus
Tags: Inflation