Tja, alles gleicht sich irgendwann aus.
Beim Focus Magazin sinken seit Jahren die Verkaufszahlen. Dafür steigt der Preis für eine Ausgabe. Die Focus kostet inzwischen 4,50 Euro.
Was aber kostete das allererste Focus-Magazin!?
Ich lasse also heute im Rennen gegen die allgemeine Inflationsrate die Entwicklung des Preises für den Focus antreten.
Das Rennen startete 1993. Mal schauen, wer als Erster durch das Ziel läuft!
Manchmal finde ich von etwas eine weit in die Vergangenheit reichende Datenreihe. Ich vergleiche dann unter dem Stichwort Inflation die jeweilige Datenreihe mit der offiziellen Inflationsrate langfristig. Die Inflationsdaten stammen von dieser Seite.
Nun habe ich mir den Preis für den Focus angeschaut. Der Preis für eine Ausgabe des Focus betrug 1993 4 DM. Umgerechnet also 2,05 Euro.
Klatscht man auf der anderen Seite alle Inflationsraten seit 1993 aufeinander, ergibt sich die Gesamt-Inflation. (genaugenommen multipliziert man die einzelnen Inflationsraten miteinander.) Sie beträgt seit 1993 52%.
Auf gut Deutsch: Der Preis einer durchschnittlichen Ware sollte seit 1993 um nicht mehr als die Hälfte zugelegt haben.
Wie hat sich der Preis für eine Ausgabe des Focus nun entwickelt?
Das sieht nicht gut aus. Da landen wir mittlerweile bei einem Anstieg von 119%. Von den anfänglichen 2,05 Euro losgehend, sind wir inzwischen bei 4,50 Euro angekommen. Die offizielle (Gesamt-)Inflationsrate hat sich dagegen nicht mal verdoppelt.
…wenn er mit Verlängerung schafft.
Ähnliches lässt sich auch über die Geldentwertung sagen.
Die durchschnittliche offizielle Inflationsrate liegt bei 1,61 Prozent pro Jahr seit 1993.
Gar nicht mal viel höher liegt die Entwicklung für den Preis eines Focus. Hier kommen wir pro Jahr auf eine durchschnittliche Erhöhung von 3,1 Prozent. Das macht gerade einmal 1,5 Prozent Differenz pro Jahr. Eigentlich nur eine kleine Differenz.
Wenn die Reihe nur nicht so lange laufen würde.
Und wenn es diesen blöden Zinseszins nicht gäbe.
Wie so vieles andere auch, entwickelt sich der Preis für den Focus aggressiver als die allgemeine Inflationsrate.
Nein. Statistik-Tricks. Wir werden enteignet. Es geschieht nur so langsam, dass wir es nicht bemerken. Philipp Röslers Gleichnis vom Frosch im kaltem Wasser kommt hier wieder ins Spiel. Wenn man einen Frosch in kaltes Wasser werfe und die Temperatur langsam erhöhe, merke der das erst, wenn es zu spät sei.
Wenn ihnen der Focus zu teuer ist, sollen sie doch den SPIEGEL lesen!
Und hier findet ihr unter dem Schlagwort Inflation noch mehr Langzeit-Rennen Inflationsrate vs. Herausforderer. Zum Beispiel…
Die Erhöhungen des Rundfunkbeitrags
Die Erhöhungen der Diäten der Bundestagsabgeordneten
Die Partei-Zuschüsse
Der Bundesetat
Der Butterpreis
Die Kosten für das Trinkwasser
Der Bierpreis auf dem Oktoberfest
Die Kinokarte
Die Kosten für ein Flug-Ticket
Der Target2-Saldo,
Die Geldmenge M3
Das Spendenaufkommen der Deutschen
Die Mieten
Der Standardbrief
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