Heute (den 16.10.2019) öffnet die Frankfurter Buchmesse ihre diesjährige Ausstellung. Die Veranstalter finden poetische Worte für dieses Ereignis. Die Buchmesse sei das größte gesellschaftliche und kulturelle Event des Jahres. Als Gastland fungiert Norwegen. Das Motto lautet: Norwegen- der Traum in uns
Ich lasse also heute im Rennen gegen die allgemeine Inflationsrate die Entwicklung des Eintrittspreises der Frankfurter Buchmesse antreten.
Das Rennen startete 2002. Mal schauen, wer als Erster durch das Ziel läuft!
Manchmal finde ich von etwas eine weit in die Vergangenheit reichende Datenreihe. Ich vergleiche dann unter dem Stichwort Inflation die jeweilige Datenreihe mit der offiziellen Inflationsrate langfristig. Die Inflationsdaten stammen von dieser Seite.
Nun habe ich mir den Preis für ein Ticket der Buchmesse angeschaut. Der Preis für Privat-Besucher betrug 2002 7,50 Euro (Tageskarte)
Klatscht man auf der anderen Seite alle Inflationsraten seit 2002 aufeinander, ergibt sich die Gesamt-Inflation. (genaugenommen multipliziert man die einzelnen Inflationsraten miteinander.) Sie beträgt seit 2002 28 %.
Auf gut Deutsch: Der Preis einer durchschnittlichen Ware sollte seit 2002 um nicht viel mehr als ein Viertel zugelegt haben.
Wie hat sich der Preis für ein Ticket der Buchmesse nun entwickelt?
Das sieht nicht gut aus. Da landen wir mittlerweile bei einem Anstieg von 193 %. Von den anfänglichen 7,50 aus dem Jahr 2002 Euro losgehend, sind wir inzwischen bei 22 Euro angekommen. Die offizielle (Gesamt-)Inflationsrate erhöhte sich dagegen gerade einmal um 28 %.
…wenn er mit Verlängerung schafft.
Ähnliches lässt sich auch über die Geldentwertung sagen.
Die durchschnittliche offizielle Inflationsrate liegt bei 1,5 Prozent pro Jahr seit 2002.
Gar nicht mal viel höher liegt die Entwicklung für den Eintrittspreis zur Buchmesse. Hier kommen wir pro Jahr auf eine durchschnittliche Erhöhung von 5,6 Prozent. Das macht 4,1 Prozent Differenz pro Jahr. Eigentlich nur eine kleine Differenz.
Wenn die Reihe nur nicht so lange laufen würde.
Und wenn es diesen blöden Zinseszins nicht gäbe.
Wie so vieles andere auch, entwickelt sich der Preis für ein Ticket zur Buchmesse aggressiver als die allgemeine Inflationsrate.
Nein. Statistik-Tricks. Wir werden enteignet. Es geschieht nur so langsam, dass wir es nicht bemerken. Philipp Röslers Gleichnis vom Frosch im kaltem Wasser kommt hier wieder ins Spiel. Wenn man einen Frosch in kaltes Wasser werfe und die Temperatur langsam erhöhe, merke der das erst, wenn es zu spät sei.
Wenn ihnen die Buchmesse zu teuer ist, sollen sie doch zum Bücherhäuschen gehen!
Und hier findet ihr unter dem Schlagwort Inflation noch mehr Langzeit-Rennen Inflationsrate vs. Herausforderer. Zum Beispiel…
Die Erhöhungen des Rundfunkbeitrags
Die Erhöhungen der Diäten der Bundestagsabgeordneten
Die Partei-Zuschüsse
Der Bundesetat
Die Kirchensteuer
Der Butterpreis
Die Kosten für das Trinkwasser
Der Bierpreis auf dem Oktoberfest
Der Focus
Die Bild
Die Kinokarte
Die Kosten für ein Flug-Ticket
Das Ticket für die Frankfurter Buchmesse
Der Target2-Saldo,
Die Geldmenge M3
Das Spendenaufkommen der Deutschen
Die Mieten
Der Standardbrief