Finanzen

Die Entwicklung der Staatsverschuldung versus Inflation – 1970-2022

Was stieg schneller? Die allgemeine Inflationsrate? Oder die Verschuldung Deutschlands? So hat sich das Rennen seit 1970 entwickelt

Aktualisiert: 19. Juni 2023

Der aktuellste offizielle Schuldenstand stammt vom Jahresende 2022. Zum 31.12. betrugen die Deutschen Staatsschulden 2.367,3 Milliarden €.

Mit anderen Worten: die gesamten deutschen Verbindlichkeiten von Bund, Ländern und Kommunen betrugen im letzten Jahr knapp 2,4 Billionen Euro. Doch wie sieht es bei der Staatsverschuldung auf der längerfristigen Ebene aus? Wie entwickelte sich die Schulden Deutschlands seit 1970? Konnten sie mit dem Anstieg der Inflationsrate mithalten?

Heute lasse ich also die allgemeine Inflationsrate gegen Deutschlands Verbindlichkeiten antreten. Das Wettrennen ließ ich 1970 starten.

Mal schauen, wer als Erster durch das Ziel läuft!

Einleitung

And the winner is…

Unheimlich wird des Schlossers Kraft

Und das sagt Marie Antoinette zu Deutschlands Schuldenstand

Einleitung

Manchmal finde ich von etwas eine weit in die Vergangenheit reichende Datenreihe. Dann vergleiche ich unter dem Stichwort Inflation die jeweilige Datenreihe mit der offiziellen Inflationsrate langfristig. Die Inflationsdaten stammen von dieser Seite.

Nun habe ich mir die Entwicklung der Staatsverschuldung angeschaut. Die Datenreihe startete 1970. Damals lag die Verbindlichkeiten bei umgerechnet 64,21 Milliarden Euro.(Bzw. 125,6 Milliarden DM)

Klatscht man auf der anderen Seite alle Inflationsraten seit 1970 aufeinander, ergibt sich die Gesamt-Inflation. (Genaugenommen multipliziert man die einzelnen Inflationsraten miteinander.) Sie beträgt seit dem Jahr 1970 405 %.

Auf gut Deutsch: Der Preis einer durchschnittlichen Ware sollte sich seit 1970 gut vervierfacht haben.

Und?

Wie entwickelte sich die Staatsverschuldung Deutschlands im Vergleich zur gesamten Inflation? Nun, hier ist der Chart:

Das sieht nicht gut aus.

Wir landen mittlerweile bei den gesamten Verbindlichkeiten des Staates, der Länder und der Kommunen bei einem Multiplikator von 3687 %, was einem Anstieg um 3587 % gegenüber dem Stand von 1970 entspricht. Von den anfänglichen 64 Milliarden Euro losgehend, sind wir inzwischen bei 2367 Milliarden € angekommen.

Die offizielle (Gesamt-)Inflationsrate kommt dagegen nur auf einen Faktor von 405 %(und entsprechend einem Anstieg von 305 %).

Somit liegt die Inflation weit, weit unterhalb des Anstiegs der Staatsverschuldung.

Unheimlich wird des Schlossers Kraft…

…wenn er mit Verlängerung schafft.

Das Hebel-Gesetz: Sehr leicht zu verstehen! Fragen sie einfach ihr Vermögen oder eine hohle Nuss Bildquelle Pixabay Fotograf marcelkessler

Ähnliches lässt sich auch über die Geldentwertung sagen.

Die durchschnittliche offizielle Inflationsrate liegt bei 2,7 % pro Jahr seit 1970.

Deutlich darüber liegt die Entwicklung der Staatsverschuldung. Hier kommen wir pro Jahr auf eine durchschnittliche Erhöhung von 7,2 %. Das macht gerade einmal 4,5 % Differenz pro Jahr. Keine allzu große Differenz sollte man meinen.

Allerdings läuft die Reihe auch bereits seit 52 Jahren. Ach, wenn es bloß diesen blöden Zinseszins nicht gäbe. Wir kommen somit immer noch auf einen Unterschied von 3282 %!

Zufall?

Irgendwas stimmt hier nicht! Er weiß bloß noch nicht was Bildquelle: Pixabay/ Fotograf: Miniformat65

Nein. Statistik-Tricks. Wir werden enteignet. Es geschieht nur so langsam, dass wir es nicht bemerken. Philipp Röslers Gleichnis vom Frosch im kalten Wasser kommt hier wieder ins Spiel. Wenn man einen Frosch in kaltes Wasser werfe und die Temperatur langsam erhöhe, merke der das erst, wenn es zu spät sei.

Und das sagt Marie Antoinette zur Entwicklung von Deutschlands Schuldenlast:

Die Arme. Erst wurde sie hingerichtet, und dann legen die Leute ihr auch noch Zitate in den Mund, die sie nie gesagt hat. Bildquelle Wikipedia

Wenn ihnen die Deutschen Schulden zu hoch sind, sollen sie doch nach Italien ziehen!

Übersicht

Und hier findet ihr unter dem Schlagwort Inflation noch mehr

Langzeit-Rennen Inflationsrate vs. Herausforderer. Zum Beispiel…

Bürokratie

Die Erhöhungen des Rundfunkbeitrags

Deutschlands Steuereinnahmen

Der Grundfreibetrag

Die Erhöhungen der Diäten der Bundestagsabgeordneten

Die Gebühr für den Perso

Die Partei-Zuschüsse

Der Bundesetat

Die Kirchensteuer

Das Aufkommen der Grunderwerbsteuer 

Der Bußgeldkatalog

Die Pendlerpauschale

Nahrungsmittel

Der Butterpreis

Die Kosten für das Trinkwasser

Der Bierpreis auf dem Oktoberfest

Der Preis für einen Döner

Der Preis für einen Hamburger (McDonalds)

Freizeit

Die Kinokarte

Die Kosten für den Urlaub

Die Kosten für ein Flug-Ticket

Der Preis eines Fernsehers

Das Ticket für die Frankfurter Buchmesse

Der Preis einer Zigarette

Die Erlöse der Theater

Der Mindestunterhalt der Düsseldorfer Tabelle

Zeitungen & Zeitschriften

Der Heftpreis des SPIEGEL

Der Focus

Die Bild

Das Wirtschaftsmagazin brand eins

Die Wirtschaftswoche

Der Stern

Diverses

Der Target2-Saldo,

Die Geldmenge M3 

Der deutsche Beitrag zum EU-Haushalt

Der Preis fürs Schwarzfahren

Der Rentenwert

Der Sparerfreibetrag

Das Spendenaufkommen der Deutschen

Die Mieten

Die Eigentumswohnungen

Der Strompreis

Der Standardbrief

Die Inflation der Eurozone

Was meint Ihr dazu?  Das würde mich interessieren! Schreibt Eure Gedanken doch einfach in die Kommentar-Box unten ⇓ rein!

markus

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markus
Tags: Inflation