Veröffentlichung: 24. März 2022
Der aktuellste offizielle Schuldenstand stammt vom Sommer 2021. Zum 30.06 betrugen die Deutschen Staatsschulden 2.251,8 Milliarden €.
Mit anderen Worten: die gesamten deutschen Verbindlichkeiten von Bund Ländern und Kommunen betrugen im letzten Jahr 2,3 Billionen Euro.
Doch wie sieht es bei der Staatsverschuldung auf der längerfristigen Ebene aus? Wie entwickelte sich die Schulden Deutschlands seit 1970? Konnten sie mit dem Anstieg der Inflationsrate mithalten?
Heute lasse ich also die allgemeine Inflationsrate gegen Deutschlands Verbindlichkeiten antreten. Das Wettrennen ließ ich 1970 starten.
Mal schauen, wer als Erster durch das Ziel läuft!
Manchmal finde ich von etwas eine weit in die Vergangenheit reichende Datenreihe. Dann vergleiche ich unter dem Stichwort Inflation die jeweilige Datenreihe mit der offiziellen Inflationsrate langfristig. Die Inflationsdaten stammen von dieser Seite.
Nun habe ich mir die Entwicklung der Staatsverschuldung angeschaut. Die Datenreihe startete 1970. Damals lag die Verbindlichkeiten bei umgerechnet 64,21 Milliarden Euro.
Klatscht man auf der anderen Seite alle Inflationsraten seit 1970 aufeinander, ergibt sich die Gesamt-Inflation. (Genaugenommen multipliziert man die einzelnen Inflationsraten miteinander.) Sie beträgt seit dem Jahr 1970 391 %.
Auf gut Deutsch: Der Preis einer durchschnittlichen Ware sollte sich seit 1970 knapp vervierfacht haben.
Wie entwickelte sich die Staatsverschuldung Deutschlands im Vergleich zur gesamten Inflation? Nun, hier ist der Chart:
Das sieht nicht gut aus.
Wir landen mittlerweile bei den gesamten Verbindlichkeiten des Staates, der Länder und der Kommunen bei einem Multiplikator von 3507 %, was einem Anstieg um 3407 % gegenüber dem Stand von 1970 entspricht. Von den anfänglichen 64 Milliarden Euro losgehend, sind wir inzwischen bei 2252 Milliarden € angekommen.
Die offizielle (Gesamt-)Inflationsrate kommt dagegen nur auf einen Faktor von 391 %(und entsprechend einem Anstieg von 291 %).
Somit liegt die Inflation weit, weit unterhalb des Anstiegs der Staatsverschuldung.
…wenn er mit Verlängerung schafft.
Ähnliches lässt sich auch über die Geldentwertung sagen.
Die durchschnittliche offizielle Inflationsrate liegt bei 2,7 % pro Jahr seit 1970.
Deutlich darüber liegt die Entwicklung der Staatsverschuldung. Hier kommen wir pro Jahr auf eine durchschnittliche Erhöhung von 7,1 %. Das macht gerade einmal 4,4 % Differenz pro Jahr. Keine allzu große Differenz sollte man meinen.
Allerdings läuft die Reihe auch bereits seit 52 Jahren. Ach, wenn es bloß diesen blöden Zinseszins nicht gäbe. Wir kommen somit immer noch auf einen Unterschied von 3116 %!
Nein. Statistik-Tricks. Wir werden enteignet. Es geschieht nur so langsam, dass wir es nicht bemerken. Philipp Röslers Gleichnis vom Frosch im kalten Wasser kommt hier wieder ins Spiel. Wenn man einen Frosch in kaltes Wasser werfe und die Temperatur langsam erhöhe, merke der das erst, wenn es zu spät sei.
Wenn ihnen die Deutschen Schulden zu hoch sind, sollen sie doch nach Italien ziehen!
Und hier findet ihr unter dem Schlagwort Inflation noch mehr Langzeit-Rennen Inflationsrate vs. Herausforderer. Zum Beispiel…
Die Erhöhungen des Rundfunkbeitrags
Die Erhöhungen der Diäten der Bundestagsabgeordneten
Die Partei-Zuschüsse
Der Bundesetat
Die Staatsverschuldung
Die Kirchensteuer
Der Bußgeldkatalog
Der Butterpreis
Die Kosten für das Trinkwasser
Der Bierpreis auf dem Oktoberfest
Der Preis für einen Hamburger (McDonalds)
Der Focus
Die Bild
Das Magazin brand eins
Die Kinokarte
Die Kosten für ein Flug-Ticket
Das Ticket für die Frankfurter Buchmesse
Der Mindestunterhalt der Düsseldorfer Tabelle
Der Target2-Saldo,
Die Geldmenge M3
Die Pendlerpauschale
Das Spendenaufkommen der Deutschen
Die Mieten
Der Strompreis
Der Standardbrief
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