Aktualisiert: 21. Mai 2024
Der Stern schimpft über die Jahrzehnte hinweg auf seinen Titelbildern gern über die Inflation. Doch wie hält es die Wochenzeitschrift eigentlich selbst mit der Erhöhung ihres Preises?!
Nun, zuletzt erhöhte das Magazin den Preis von 5,80 auf 6,20 € das Heft. Das entspricht einer saftigen Steigerung von fast 7 %. Und das bei einer deutlich zurückgegangen Inflation in Deutschland von 2,5 % (Stand Mai ’24) Aber wie sieht die Preisentwicklung bei der Wochenzeitschrift langfristig aus?
Wie also hat sich der Preis für das Magazin seit 1981 entwickelt? Konnte es mit dem Anstieg der Inflationsrate mithalten? Mal schauen, wer als Erster durch das Ziel läuft!
Manchmal finde ich von etwas eine weit in die Vergangenheit reichende Datenreihe. Dann vergleiche ich unter dem Stichwort Inflation die jeweilige Datenreihe mit der offiziellen Inflationsrate langfristig. Die Inflationsdaten stammen von dieser Seite.
Nun habe ich mir die Preisentwicklung der Zeitschrift Stern angeschaut. Die Datenreihe startet 1981.
Der Preis für eine Ausgabe des Stern betrug damals 3 DM. Beziehungsweise 1,53 €.
Klatscht man auf der anderen Seite alle Inflationsraten seit 1981 aufeinander, ergibt sich die Gesamt-Inflation. (Genaugenommen multipliziert man die einzelnen Inflationsraten miteinander.) Sie beträgt seit 1981 156 %.
Auf gut Deutsch: Der Preis einer durchschnittlichen Ware sollte seit 1981 sich knapp verdreifacht haben.
Wie hat sich der Preis des Sterns im Vergleich zur gesamten Inflation entwickelt? Nun, hier ist der Chart:
Das sieht nicht gut aus.
Der blaue Balken steht für den Anstieg der kumulierten Inflation. Der rote für die Preisentwicklung des Stern seit 1981. Wir landen mittlerweile beim Stern bei einem Multiplikator von 405 %, was einem Anstieg von 305 % entspricht. Von den anfänglichen 1,53 € (1981) losgehend, sind wir inzwischen bei 6,20 € (2024) angekommen. Die offizielle (Gesamt-)Inflationsrate kommt dagegen gerade mal auf einen Faktor von 256 %(und entsprechend einem Anstieg von 156 %).
Wie so vieles andere auch steigt der Heftpreis des Sterns deutlich aggressiver als die allgemeine Inflationsrate.
…wenn er mit Verlängerung schafft.
Ähnliches lässt sich auch über die Geldentwertung sagen.
Die durchschnittliche offizielle Inflationsrate liegt bei 2,2 % pro Jahr seit 1981.
Einen Tick höher liegt die Preisentwicklung des wöchentlichen Magazins. Hier kommen wir pro Jahr auf eine durchschnittliche Erhöhung von 3,3 %. Das macht 1 % Differenz pro Jahr. Kein allzu großer Unterschied sollte man meinen.
Allerdings läuft die Reihe auch bereits seit 43 Jahren. Ach, wenn es bloß diesen blöden Zinseszins nicht gäbe. Wir kommen somit immer noch auf einen Unterschied von knapp 150 %!
Nein. Statistik-Tricks. Wir werden enteignet. Es geschieht nur so langsam, dass wir es nicht bemerken. Philipp Röslers Gleichnis vom Frosch im kalten Wasser kommt hier wieder ins Spiel. Wenn man einen Frosch in kaltes Wasser werfe und die Temperatur langsam erhöhe, merke der das erst, wenn es zu spät sei.
Wenn ihnen der Stern zu teuer ist, sollen sie doch den Spiegel lesen
Und hier findet ihr unter dem Schlagwort Inflation noch mehr Langzeit-Rennen Inflationsrate vs. Herausforderer. Zum Beispiel…
Die Erhöhungen des Rundfunkbeitrags
Die Erhöhungen der Diäten der Bundestagsabgeordneten
Die Partei-Zuschüsse
Der Bundesetat
Die Kirchensteuer
Das Aufkommen der Grunderwerbsteuer
Der Bußgeldkatalog
Der Butterpreis
Die Kosten für das Trinkwasser
Der Bierpreis auf dem Oktoberfest
Der Preis für einen Hamburger (McDonalds)
Die Kinokarte
Die Kosten für ein Flug-Ticket
Das Ticket für die Frankfurter Buchmesse
Der Mindestunterhalt der Düsseldorfer Tabelle
Der Focus
Die Bild
Das Wirtschaftsmagazin brand eins
Der Stern
Der Target2-Saldo,
Die Geldmenge M3
Der deutsche Beitrag zum EU-Haushalt
Das Spendenaufkommen der Deutschen
Die Mieten
Der Strompreis
Der Standardbrief
Der Mindestlohn
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