Finanzen

Das Magazin der Stern versus die Inflation (1981-2023)

Was war schneller? Die allgemeine Inflationsrate? Oder der Preis für die Zeitschrift Stern? So lief das Rennen (1981-2023)

Veröffentlicht: 15. Mai 2023

Der Stern schimpft über die Jahrzehnte hinweg auf seinen Titelbildern gern über die Inflation. Doch wie hält es die Wochenzeitschrift eigentlich selbst mit der Erhöhung ihres Preises?!

Nun, kurzfristig erhöhte das Magazin den Preis erst im April ’23 von 5,50 auf 5,80 € das Heft. Das entspricht einer saftigen Erhöhung von mehr als 5%. Aber wie sieht die Preisentwicklung bei der Wochenzeitschrift langfristig aus?

Wie also hat sich der Preis für das Magazin seit 1981 entwickelt? Konnte es mit dem Anstieg der Inflationsrate mithalten? Mal schauen, wer als Erster durch das Ziel läuft!

Einleitung

And the winner is…

Unheimlich wird des Schlossers Kraft

Und das sagt Marie Antoinette zur Entwicklung des Preises für eine Ausgabe des Stern

Einleitung

Manchmal finde ich von etwas eine weit in die Vergangenheit reichende Datenreihe. Dann vergleiche ich unter dem Stichwort Inflation die jeweilige Datenreihe mit der offiziellen Inflationsrate langfristig. Die Inflationsdaten stammen von dieser Seite.

Nun habe ich mir die Preisentwicklung der Zeitschrift Stern angeschaut. Die Datenreihe startet 1981.

So sah tatsächlich die Darstellung der Frau vor 42 Jahren auf einer seriösen deutschen Wochenzeitschrift aus

Der Preis für eine Ausgabe des Stern betrug damals 3 DM. Beziehungsweise 1,53 €.

Klatscht man auf der anderen Seite alle Inflationsraten seit 1981 aufeinander, ergibt sich die Gesamt-Inflation. (Genaugenommen multipliziert man die einzelnen Inflationsraten miteinander.) Sie beträgt seit 1981 152 %.

Auf gut Deutsch: Der Preis einer durchschnittlichen Ware sollte seit 1981 sich knapp verdreifacht haben.

Und?

Wie hat sich der Preis des Stern im Vergleich zur gesamten Inflation entwickelt? Nun, hier ist der Chart:

Das sieht nicht gut aus.

Die blaue Linie steht für den Anstieg der kumulierten Inflation. Die rote für die Preisentwicklung des Stern seit 1981.

Wir landen mittlerweile beim Stern bei einem Multiplikator von 379 %, was einem Anstieg von 279 % entspricht. Von den anfänglichen 1,53 € (1981) losgehend, sind wir inzwischen bei 5,80 € angekommen.

Die offizielle (Gesamt-)Inflationsrate kommt dagegen gerade mal auf einen Faktor von 252 %(und entsprechend einem Anstieg von 152 %).

Wie so vieles andere auch steigt der Heftpreis des Stern deutlich aggressiver als die allgemeine Inflationsrate.

Unheimlich wird des Schlossers Kraft…

…wenn er mit Verlängerung schafft.

Das Hebel-Gesetz: Sehr leicht zu verstehen! Fragen sie einfach ihr Vermögen oder eine hohle Nuss Bildquelle Pixabay Fotograf marcelkessler

Ähnliches lässt sich auch über die Geldentwertung sagen.

Die durchschnittliche offizielle Inflationsrate liegt bei 2,2 % pro Jahr seit 1981.

Einen Tick höher liegt die Preisentwicklung des wöchentlichen Magazins. Hier kommen wir pro Jahr auf eine durchschnittliche Erhöhung von 3,2 %. Das macht ziemlich genau 1 % Differenz pro Jahr. Kein allzu großer Unterschied sollte man meinen.

Allerdings läuft die Reihe auch bereits seit 42 Jahren. Ach, wenn es bloß diesen blöden Zinseszins nicht gäbe. Wir kommen somit immer noch auf einen Unterschied von 127 %!

Zufall?

Irgendwas stimmt hier nicht! Er weiß bloß noch nicht was Bildquelle: Pixabay/ Fotograf: Miniformat65

Nein. Statistik-Tricks. Wir werden enteignet. Es geschieht nur so langsam, dass wir es nicht bemerken. Philipp Röslers Gleichnis vom Frosch im kalten Wasser kommt hier wieder ins Spiel. Wenn man einen Frosch in kaltes Wasser werfe und die Temperatur langsam erhöhe, merke der das erst, wenn es zu spät sei.

Und das sagt Marie Antoinette zur Preisentwicklung des Stern

Die Arme. Erst wurde sie hingerichtet, und dann legen die Leute ihr auch noch Zitate in den Mund, die sie nie gesagt hat. Bildquelle Wikipedia

Wenn ihnen der Stern zu teuer ist, sollen sie doch den Spiegel lesen

Übersicht

Und hier findet ihr unter dem Schlagwort Inflation noch mehr Langzeit-Rennen Inflationsrate vs. Herausforderer. Zum Beispiel…

Bürokratie

Die Erhöhungen des Rundfunkbeitrags

Deutschlands Steuereinnahmen

Der Grundfreibetrag

Die Erhöhungen der Diäten der Bundestagsabgeordneten

Die Gebühr für den Perso

Die Partei-Zuschüsse

Der Bundesetat

Die Kirchensteuer

Das Aufkommen der Grunderwerbsteuer 

Der Bußgeldkatalog

Die Pendlerpauschale

Nahrungsmittel

Der Butterpreis

Die Kosten für das Trinkwasser

Der Bierpreis auf dem Oktoberfest

Der Preis für einen Döner

Der Preis für einen Hamburger (McDonalds)

Freizeit

Die Kinokarte

Die Kosten für den Urlaub

Die Kosten für ein Flug-Ticket

Der Preis eines Fernsehers

Das Ticket für die Frankfurter Buchmesse

Der Preis einer Zigarette

Die Erlöse der Theater

Der Mindestunterhalt der Düsseldorfer Tabelle

Zeitungen & Zeitschriften

Der Heftpreis des SPIEGEL

Der Focus

Die Bild

Das Wirtschaftsmagazin brand eins

Die Wirtschaftswoche

Der Stern

Diverses

Der Target2-Saldo,

Die Geldmenge M3 

Der deutsche Beitrag zum EU-Haushalt

Der Preis fürs Schwarzfahren

Der Rentenwert

Der Sparerfreibetrag

Das Spendenaufkommen der Deutschen

Die Mieten

Die Eigentumswohnungen

Der Strompreis

Der Standardbrief

Die Inflation der Eurozone

Was meint Ihr dazu?  Das würde mich interessieren! Schreibt Eure Gedanken doch einfach in die Kommentar-Box unten ⇓ rein!

markus

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markus
Tags: Inflation