Finanzen

Die Preisentwicklung der Bild versus die Inflation (1970-2024)

Was war schneller? Die allgemeine Inflationsrate? Oder die Preisentwicklung der Bild? So lief das Rennen seit 1970

Aktualisiert: 4. März 2024

Die fulminante Inflationsrate von knapp 6 % im Jahr 2023 ging auch an den Bild-Lesern nicht folgenlos vorbei. Der Axel-Springer-Verlag erhöhte den Preis zum Jahreswechsel 2024 auf 1,30 €.

Aber wie entwickelten sich die Preise für Deutschlands meistgelesene Zeitung seit 1970? Konnten sie auch langfristig mit dem Anstieg der Inflationsrate mithalten?

Heute lasse ich also im Rennen gegen die allgemeine Inflationsrate die Bild antreten. Das Wettrennen ließ ich 1970 starten. Mal schauen, wer als Erster durch das Ziel läuft!

Einleitung

And the winner is…

Unheimlich wird des Schlossers Kraft

Und das sagt Marie Antoinette zur Preisentwicklung der Bild

Einleitung

Manchmal finde ich von etwas eine weit in die Vergangenheit reichende Datenreihe. Dann vergleiche ich unter dem Stichwort Inflation die jeweilige Datenreihe mit der offiziellen Inflationsrate langfristig. Die Inflationsdaten stammen von dieser Seite.

Nun habe ich mir die Preisentwicklung der Bildzeitung angeschaut. Die Datenreihe startete 1970. Damals lag der Preis für eine Ausgabe bei 20 Pfennig, bzw. 0,1023 €.

Klatscht man auf der anderen Seite alle Inflationsraten seit 1970 aufeinander, ergibt sich die Gesamt-Inflation. (Genaugenommen multipliziert man die einzelnen Inflationsraten miteinander.) Sie beträgt seit 1970 442 %.

Auf gut Deutsch: Der Preis einer durchschnittlichen Ware sollte sich seit 1970 gut vervierfacht haben.

Und?

Wie hat sich der Preis der Bild im Vergleich zur gesamten Inflation entwickelt? Nun, hier ist der Chart:

Inflationsannahme 2024: 3%

Das sieht nicht gut aus.

Der blaue Balken steht für die Preisentwicklung der Bild. Der rote für die Gesamtinflation.

Wir landen mittlerweile bei der Bild-Zeitung bei einem Multiplikator von 1271 %, was einem Anstieg von 1171 % entspricht. Von den anfänglichen 0,1023 Euro (=20 Pfennige) (1970) losgehend, sind wir inzwischen bei 1,30 € angekommen.

Die offizielle (Gesamt-)Inflationsrate kommt dagegen gerade mal auf einen Faktor von 442 %(und entsprechend einem Anstieg von 342 %).

Wie so vieles andere auch steigt der Preis für die Bild deutlich aggressiver als die allgemeine Inflationsrate.

Unheimlich wird des Schlossers Kraft…

…wenn er mit Verlängerung schafft.

Das Hebel-Gesetz: Sehr leicht zu verstehen! Fragen sie einfach ihr Vermögen oder eine hohle Nuss Bildquelle Pixabay Fotograf marcelkessler

Ähnliches lässt sich auch über die Geldentwertung sagen.

Die durchschnittliche offizielle Inflationsrate liegt bei 2,8 % pro Jahr seit 1970.

Einen Tick höher liegt die Preisentwicklung der Bild. Hier kommen wir pro Jahr auf eine durchschnittliche Erhöhung von 4,8 %. Das macht gerade einmal 2 % Differenz pro Jahr. Keine allzu große Differenz sollte man meinen.

Allerdings läuft die Reihe auch bereits seit 54 Jahren. Ach, wenn es bloß diesen blöden Zinseszins nicht gäbe. Wir kommen somit immer noch auf einen Unterschied von 829 %!

Zufall?

Irgendwas stimmt hier nicht! Er weiß bloß noch nicht was Bildquelle: Pixabay/ Fotograf: Miniformat65

Nein. Statistik-Tricks. Wir werden enteignet. Es geschieht nur so langsam, dass wir es nicht bemerken. Philipp Röslers Gleichnis vom Frosch im kalten Wasser kommt hier wieder ins Spiel. Wenn man einen Frosch in kaltes Wasser werfe und die Temperatur langsam erhöhe, merke der das erst, wenn es zu spät sei.

Und das sagt Marie Antoinette zur Entwicklung des Preises für eine Bild:

Die Arme. Erst wurde sie hingerichtet, und dann legen die Leute ihr auch noch Zitate in den Mund, die sie nie gesagt hat. Bildquelle Wikipedia

Wenn ihnen die Bild zu teuer ist, sollen sie doch den SPIEGEL lesen!

Übersicht

Und hier findet ihr unter dem Schlagwort Inflation noch mehr Langzeit-Rennen Inflationsrate vs. Herausforderer. Zum Beispiel…

Bürokratie

Die Erhöhungen des Rundfunkbeitrags

Deutschlands Steuereinnahmen

Der Grundfreibetrag

Die Erhöhungen der Diäten der Bundestagsabgeordneten

Die Gebühr für den Perso

Die Partei-Zuschüsse

Der Bundesetat

Die Kirchensteuer

Das Aufkommen der Grunderwerbsteuer 

Der Bußgeldkatalog

Die Pendlerpauschale

Nahrungsmittel

Der Butterpreis

Die Kosten für das Trinkwasser

Der Bierpreis auf dem Oktoberfest

Der Preis für einen Döner

Der Preis für einen Hamburger (McDonalds)

Freizeit

Die Kinokarte

Die Kosten für den Urlaub

Die Kosten für ein Flug-Ticket

Der Preis eines Fernsehers

Das Ticket für die Frankfurter Buchmesse

Der Preis einer Zigarette

Die Erlöse der Theater

Der Mindestunterhalt der Düsseldorfer Tabelle

Zeitungen & Zeitschriften

Der Heftpreis des SPIEGEL

Der Focus

Die Bild

Das Wirtschaftsmagazin brand eins

Die Wirtschaftswoche

Der Stern

Diverses

Der Target2-Saldo,

Die Geldmenge M3 

Hartz IV/Bürgergeld

Der deutsche Beitrag zum EU-Haushalt

Der Preis fürs Schwarzfahren

Der Rentenwert

Der Sparerfreibetrag

Das Spendenaufkommen der Deutschen

Die Mieten

Die Eigentumswohnungen

Der Strompreis

Der Standardbrief

Die Inflation der Eurozone

Die Pfändungsfreigrenze

Der Mindestlohn

Was meint Ihr dazu?  Das würde mich interessieren! Schreibt Eure Gedanken doch einfach in die Kommentar-Box unten ⇓ rein!

markus

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markus
Tags: Inflation